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Hermann-Löns-Straße

Die Hermann-Löns-Straße verläuft zwischen dem Duckterather Weg und der Britanniahütte und erhielt ihren Namen zwischen 1920 und 1928.

Die Prosa des deutschen Schriftstellers Hermann Löns (1866-1914), die meist in der Landschaft der Lüneburger Heide angesiedelt ist, war aufgrund ihrer Natur- und Landschaftsschilderungen besonders beliebt. Die Generation des Ersten Weltkrieges schätzte sein Werk sehr und fühlte sich seiner Person besonders verbunden, da der junge Dichter, der 1914 als Kriegsfreiwilliger vor Reims fiel, für eine ganze Generation junger Männer stand, deren künstlerische Begabungen durch den Kriegstod ein frühzeitiges Ende fanden. Daher entschlossen sich nach dem Ersten Weltkrieg viele deutsche Städte, ihm durch eine Straßenbenennung ein ehrendes Andenken zu bewahren.

Unter der Herrschaft des Nationalsozialismus wurde die Straße 1938-1940 in "Hermann-Göring-Straße" umbenannt. Die Errichtung einer Kaserne an der Straße veranlasste die Namengeber, die Straße nach einem Offizier und führenden Nationalsozialisten umzubenennen, um ihrer neuen Bedeutung als Wehrmachtsstandort auch im Namen Ausdruck zu verleihen. Der in Rosenheim geborene Hermann Göring (1893-1946) war von 1933 bis 1945 preußischer Ministerpräsident, wurde 1935 Reichsluftfahrtminister und Oberfehlshaber der Luftwaffe und führte ab 1940 den Titel "Reichsmarschall". Die Rückbenennung zu Hermann-Löns-Straße erfolgte unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg.
Die Benennung von Straßen nach Hermann Löns ist in den letzten Jahren zunehmend in die Kritik geraten, da Löns‘ Werke eine z.T. deutliche Rezeption völkisch-nationalistischen Gedankengutes erkennen lassen. Besonders sein Roman "Der Wehrwolf" (1910), in dem die Verteidigung des germanischen Bauerntums gegen fremde Einflüsse thematisiert wird, wurde aufgrund seiner nationalistischen Züge in die NS-Rassenideologie eingebunden.