Freiraumkonzept
Das Freiraumkonzept wurde als Teil der vorbereitenden Planungen zur vorgesehenen Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes beauftragt. Ziel des Konzeptes ist - ähnlich wie bei der Flächennutzungsplanung - die vorhandenen und/oder neu zu schaffenden Freiräume und deren Funktionen auf die sich ändernden Rahmenbedingungen (insbesondere die Bevölkerungsstruktur) der Stadt anzupassen bzw. zu berücksichtigen.
Das Konzept umfasst die gesamtstädtische Analyse aller Freiraumfunktionen. Es werden die Außenbereiche im Zusammenhang mit den innerstädtischen Räumen unter den Aspekten Biotopverbund, Gewässer- und Bodenfunktionen, Klima, Lärm, Kultur, Freizeit und Erholung sowohl textlich analysiert als auch graphisch dargestellt.
Auszug aus der Karte Freiraumfunktionen
Inhaltlich weist das Freiraumkonzept bezogen auf den Siedlungsbereich ökologisch wertvolle und/oder klimawirksame Flächen aus. Zudem werden wohngebietsbezogene Grün- und Naherholungsstrukturen identifiziert und Achsen zur Vernetzung ermittelt. Es werden auch Konfliktbereiche zu Freiraumfunktionen, zum Beispiel Bereiche mit hoher Lärmbelastung oder schlechter Luftqualität, aufgezeigt. Im Außenbereich werden insbesondere Schutz- und künftig mögliche Entwicklungsflächen, eventuell zusätzliche Bereiche für Freizeit und Erholung sowie Freiräume mit besonderer Bedeutung, Vorrangfunktionen und entsprechenden Entwicklungszielen dargestellt. Vor allem werden auch Freiräume sowie innerstädtische und überregionale Grünzüge, in denen sich wichtige Freiraumfunktionen überlagern, herausgearbeitet.
Das Freiraumkonzept der Stadt Bergisch Gladbach (Stand 26. August 2011) wurde am 20.09.2011 im Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz und Verkehr beraten und am 11.10.2011 im Ausschuss für Stadtentwicklung, demografischen Wandel, soziale Sicherung, Integration, Gleichstellung von Frau und Mann beschlossen. Es beinhaltet einen entsprechenden Textteil und zugehörige thematische Karten die nebenstehend, als Download zur Verfügung stehen.
Grünrahmenplan
Vor der Erstellung des Freiraumkonzeptes wurde als Grundlage der Grünrahmenplan erarbeitet. Hierzu wurden im Wesentlichen die Biotope erfasst, beschrieben und Vorschläge zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung dieser Lebensräume aufgezeigt. Sie sind so zu entwickeln, dass die naturnahen Flächen (oder die natürlichen Elemente) in der Stadt zu möglichst durchgängigen Grünzügen angereichert werden.
Ausschnitt Bewertugnskarte des Grünrahmenplans
Der Biotopschutz dient dabei nicht allein dem Schutz bedrohter Pflanzen- und Tierarten. Struktur- und artenreiche Biotope in Siedlungsgebieten sind vielmehr auch für die Lebensqualität der dort lebenden Menschen von großer Bedeutung.
Biotoperhaltung und Verbesserung trägt nicht nur zur Stabilisierung des Naturhaushaltes, sondern auch Erhaltung ihrer Funktionen für Bodenhaushalt, Wasserhaushalt, Klima (Frischluftschneisen) und somit Verbesserung der Lebensraumqualität des Menschen bei. Gleichzeitig wird das Orts- und Landschaftsbild erhalten und verbessert, die Wohnumfeldqualität der Menschen im Siedlungsbereich, sowie die Funktionen der Landschaft für die Erholungsnutzung aufgewertet.Der überwiegende Teil des bebauten Stadtgebietes ist gar nicht oder nicht ausreichend durch Schutzmaßnahmen erfasst, so dass die relativ wenigen geschützten Lebensräume isoliert innerhalb eines nutzungsbelasteten Umfeldes liegen. Eine nachhaltige Sicherung der Lebensräume für Flora und Fauna und die Erhaltung ihrer Funktionen für den Naturhaushalt ist aber nur durch ein Nebeneinander verschiedener Lebensräume möglich.
Ohne Austausch einzelner Individuen mit Lebensräumen der Umgebung verarmt der Artenbestand im Laufe der Zeit zusehends und die ökologische Leistungsfähigkeit wird zunehmend beeinträchtigt.Um die Stadt mit durchgängigen Grünzügen anzureichern, sollen Großlebensräume über kleinere Lebensräume, z.B. Trittsteinbiotope, räumlich miteinander verbunden werden.
Das bedeutet: vorhandene Strukturen weit möglichst zu belassen, zu entwickeln und zu ergänzen.