Umweltschutz im Herbst und Winter
Igel im Garten
Die meisten Igel suchen ab Mitte November ein Überwinterungsquartier und schlafen dort bis März oder April. Sie halten sich bevorzugt unter Laub- und Reisighaufen, unter tiefhängenden Zweigen dichter Sträucher oder immergrüner Gewächse, aber auch unter gelagertem Holz sowie Pflanzendickichten an Schuppen und Mauern auf. In dieser Ruhezeit reagieren sie nicht auf Störungen und können nicht fliehen. Daher passsiert es häufig, dass bei den alljährlich im Herbst stattfindenden Aufräumaktionen in den Gärten, Igelnester zerstört, die Igel verjagt, verletzt oder gar getötet werden. Bei diesen Arbeiten muss besondere Vorsicht geübt werden. Solche Stellen sind möglichst unberührt zu lassen; keinesfalls sollte man ohne vorsichtige Nachschau dort arbeiten, hineinstechen, mähen, hacken oder Feuer entzünden.
Bei wärmeren Temperaturen sind auch im November/Dezember noch verspätete Jungtiere unterwegs, um sich Fettreserven anzufressen. Sie sollten nicht aufgenommen werden; nur wenn ein solches Tier auffallend unterernährt oder krank ist, sollte es versorgt oder einer Igelstation übergeben werden.
Winterfest
Der Herbst ist die Jahreszeit, wo das Gartenjahr ausklingt. Jetzt heißt es, den Garten "winterfest" machen. Nach der Ernte der letzten Kohl- und Saltatköpfe sowie der letzten Rasenmahd ist der Garten nun auf die Winterruhe vorzubereiten.
Ein zusammengerechter Laub- und Reisighaufen wird von vielen Tieren dankbar als Überwinterungsstätte aufgenommen. Igel, Kröten, Eidechsen oder die Larven vieler Schmetterlingsarten können hier den Winter verschlafen. Sie danken es im kommenden Frühling und Sommer als nützliche Helfer bei der Schädlingsbekämpfung!
Eine Laubschicht auf den Beeten schützt den Boden vor dem Austrocknen und bietet den Bodentieren reichlich Nahrung. So bleibt der Boden locker und das verrottete Mulch kann im Frühjahr untergearbeitet werden. Das Laub sollte generell nur dort zusammengeharkt werden, wo es auf Wegen eine Rutschgefahr darstellt. Der Umwelt zuliebe sollten die Arbeiten mit Rechen und Besen vorgenommen werden. Die zur Arbeitsentlastung angebotenen Laubsauggeräte besitzen neben einem hohen Energieverbrauch, eine starke Lärmemission und besonders die Geräte mit integrierter Häckselfunktion, stellen eine tödliche Falle für die im Laub versteckten Kleinlebewesen dar.
Stauden und Sträucher sollten im Herbst nicht zurückgeschnitten werden, damit Vögel im Winter Nahrung finden können. Spinnen und Insekten überwintern in Blütenresten oder hohlen Stängeln und können dort von insektenfressenden Vögeln gefunden werden. Hingegen bedienen sich körnerfressende Vögel an den Samenständen der Stauden oder an den Herbstfrüchten der Sträucher.
Vogelfütterung
In der Fachwelt gibt es große Diskussionen, ob und wann Vögel gefüttert werden sollten. In einer durchgrünten und mit vielen Pflanzen reich strukturierten Landschaft kann auf eine Ganzjahresfütterung verzichtet werden. Wie bereits unter den Gartentipps erläutert, ist es aber sinnvoll die Samenstände der Stauden nicht abzuschneiden. Erst wenn die natürlichen Nahrungsquellen der Vögel knapp werden, wie es bei dauerhaftem Frost oder geschlossener Schneedecke sein kann, sollte zu gefüttert werden. Danach sollte eine Fütterung auch weiter regelmäßig vorgenommen werden.
Die heimischen Vogelarten sind in Weichfutterfresser (Rotkehlchen, Amsel, Star), Körnerfresser (Spatzen, Finken) und Allesfresser (Meisen, Spechte, Kleiber) zu unterscheiden. Erstgenannte fressen nur sehr feine Sämereien und tierische Kost (wie Insekten und deren Larven). Daher sollte ihnen im Winter Haferflocken, Mohn, Kleie aber auch Rosinen und Obst gereicht werden. Die Körnerfresser picken Sonnenblumenkerne oder Nüsse. Für die Weichfutter- und Allesfresser sind die fertigen Fett-Körner-Mischungen, wie Meisenringe oder -knödel, geeignet. Beim Kauf dieser Mischungen sollte jedoch auf Frische (sie dürfen nicht ranzig sein) und auf Verunreinigungen geachtet werden. Insbesondere der Samen der Beifuß-Ambrosia, dessen Pollen beim Menschen hochallergische Reaktionen verursachen kann, hat im Vogelfutter nichts zu suchen, da heruntergefallene Samen im Gartenboden keimen und wachsen könnten. Mittlerweile gibt es entsprechende Hinweise auf den Verpackungen.
Loses Vogelfutter kann in Futtersilos oder -häuschen gefüllt werden, doch sollten diese so konstruiert sein, dass das Futter nicht durchnässt wird. Auch sollten die Vögel nicht im Futter herumlaufen, da es ansonsten durch den Kot verunreinigt werden könnte. Eine tägliche Reinigung und nur wenig Futter sind daher geboten.
Diese Futterstationen sind so aufzuhängen, dass keine Katzen den Vögeln gefährlich werden könnten; auch Glasscheiben sollten gemieden werden.
Keinesfalls dürfen salzhaltige Nahrungsmittel oder Brot verfüttert werden, da dies im Magen quillt bzw. zu gefährlichen Salzkonzentrationen führen kann.
Die Winterzeit kann dazu genutzt werden neue Nistkästen zu bauen. Diese könnten auch schon aufgehängt werden; so können sich die Vögel bereits daran gewöhnen und der Kasten in den kalten Nächten schon zum Schutz aufgesucht werden.
Eis und Schnee
Der erste Schnee wird demnächst kommen und Häuser und Bäume mit einem weißen Häubchen bedecken. Was bei Sonnenschein malerisch aussieht, ist für viele Autofahrer und Hausbesitzer ein Graus.
Während die Hauptstraßen und öffentlichen Flächen von den Mitarbeitern des städtischen Betriebshofes schnee- und eisfrei gehalten werden, so sind die Grundstückseigentümer für die Gehwege und in den Anliegerstraßen auch für die Straße entlang ihre Gartenfront verantwortlich.
Besen oder Schneeschaufel sind bei Schneefall oft unzureichend um den Gehweg freizuhalten. Aus Umweltschutzgründen darf nur abstumpfendes Streugut, wie Sand, Splitt, Asche o.ä. verwendet werden. Auf auftauende Hilfsstoffe oder Salz darf nur in Ausnahmen, wie Eisregen oder bei Gefahrenstellen, wie Treppen oder Gefällstrecken, zurückgegriffen werden. Insbesondere das Salz dringt in den Boden ein und schädigt so das Grundwasser und die Wurzeln der Straßenbäume. Zudem wird es mit dem Tauwasser dem Regenkanalsystem und so dem nächsten Gewässer zugeführt.
Granulat oder Splitt kann Quecksilber, Blei oder Arsen enthalten, daher sollte beim Kauf von Streumitteln auf das Umweltzeichen "Der blaue Engel" geachtet werden, da diese Produkte weitgehend frei von umweltschädlichen Stoffen sind.