Lichtplanerische Neugestaltung der Fußgängertunnel unter der Steinstraße
an der Stadtbahnhaltestelle und am Erna-Klug-Weg
Die zwei Fußgängertunnel unter der Steinstraße bilden wichtige Wegeverbindungen zwischen den südlich der Steinstraße liegenden Wohngebiete und der Bensberger Innenstadt. Im Rahmen des InHKs werden die beiden Unterführungen neugestaltet. Zukünftig soll zudem eine neue Treppenanlage (Maßnahme C3) den Fußgängertunnel an der Bahnhaltestelle direkt mit der Schloßstraße verbinden.
Mittels eines Vergabeverfahrens wird unter Teilnahme von u.a. Lichtplanern, der Bürgerschaft sowie Vertretern der Politik und Verwaltung ein neues Lichtgestaltungskonzept für die zwei Fußgängertunnel erarbeitet. Die Betonung liegt hierbei auf einer lichtkünstlerischen und farblichen Neugestaltung der Tunnelinnenbereiche und Bauwerksaußenseiten. Neben Licht und Farbe sind weitere Gestaltungsvarianten möglich.
Ziel ist es, durch die Neugestaltung der Innenbereiche der Fußgängertunnel und der Bauwerksaußenseite die Akzeptanz dieser Wegeverbindungen zu erhöhen, die Wirkung als Angstraum zu minimieren und eine sichere und attraktive Wegeverbindung in die Bensberger Innenstadt zu schaffen.
Der Fußgängertunnel an der Stadtbahnhaltestelle soll dabei seiner Funktion als "Tor zur Innenstadt" gerecht werden und vorrangig umgestaltet werden.
Der Fußgängertunnel am Erna-Klug-Weg soll seiner Funktion als Fußwegeverbindung für Anwohnende und Schulkinder entsprechend gestaltet werden.
Der Prozess der Umgestaltung der Fußgängertunnel soll transparent gestaltet und durch die Öffentlichkeit begleitet werden. Im Rahmen eines Beteiligungsworkshops stellen drei ausgewählte Fachbüros ihre ersten Ideenskizzen öffentlich vor. Im nächsten Schritt besteht für die Bürgerschaft die Möglichkeit eigene Ideen und Impulse zu den vorgestellten Entwurfsideen zu kommunizieren und zu diskutieren.
Nach Durchführung des Workshops haben die Büros mehrere Wochen Zeit, um Ihren Entwurf zu vertiefen und ein Konzept auszuarbeiten. Die Konzepte werden Mitte Mai in einer nicht-öffentlichen Sitzung einem Vergabegremium vorgestellt. Das Gremium entscheidet anhand von festgelegten Beurteilungskriterien welches Konzept umgesetzt wird und dafür eine weitere Beauftragung des Büros erfolgen soll.
Bis es zur konkreten Umsetzung der Konzepte kommen kann, sind weitere Bearbeitungsschritte und eine Beantragung von Fördermitteln notwendig. Geplant ist eine Umsetzung im Jahr 2023.
Fußgängertunnel an der Stadtbahnhaltestelle
Der Fußgängertunnel an der Stadtbahnhaltestelle
Bestandssituation
Der Fußgängertunnel an der Stadtbahnhaltestelle "Bensberg" der Linie 1 führt unter die Steinstraße und verbindet die Stadtbahnhaltestelle und die südwestlich gelegene Wohnbebauung entlang der Gartenstraße mit der Bensberger Innenstadt. Im InHK als Fußgängertunnel am Verkehrsbauwerk bezeichnet, bildet er für viele in Bensberg Ankommende den Auftakt zur Innenstadt. Als alternative Wegeverbindung in die Innenstadt besteht eine Fußgängerampel über die Steinstraße, welche vom Aufgang der Stadtbahnhaltestelle über eine Rolltreppe erreicht werden kann.
Der Tunnel unter der Steinstraße misst ca. 13 Meter in der Länge und 4 Meter in der Breite. Im Jahr 2020 wurde eine temporäre Beleuchtung installiert. Seitens der Innenstadt bindet die Unterführung mit einer 30 Meter langen Rampe an die Gartenstraße an. Eine direkte Verbindung vom Tunnelausgang zur Schloßstraße besteht derzeit nicht, ist jedoch im Rahmen des InHKs vorgesehen (Maßnahme C3). Auf der Seite des Verkehrsbauwerks führt der Weg zum Aufgang der Stadtbahnhaltestelle und zur Gartenstraße. Am Tunnelausgang knickt der Weg seitlich ab, sodass der Tunnelinnenraum nicht direkt einsehbar ist. Zudem ist der Weg seitlich von Böschungen eingefasst. Aktuell wird die Unterführung als Angstraum wahrgenommen. Der Tunnel ist von Schmierereien und Vandalismus gekennzeichnet. Aufgrund der auf beiden Seiten der Unterführung wegknickenden Wegeführung besteht geringe Einsicht in den Tunnelraum von außen. Dies verstärkt zusätzlich die Wirkung als Angstraum. Durch die Wandscheibe im Norden und die Böschung im Süden der Unterführung gestaltet sich der Tunnelraum, trotz seiner geringen Länge, als sehr dunkel.
Umfeld des Tunnels
Im Rahmen der Umbaumaßnahmen wird der Eingangsbereich südlich des Tunnels durch die Stadt aufgeweitet, indem die vorhandene Böschung abgegraben wird. Dadurch entsteht eine neue Eingangssituation, die eine bessere Einsehbarkeit in den Tunnelinnenraum zulässt. Zur Schloßstraße hin soll eine neue Wegeverbindung vom Tunnelbauwerk geschaffen werden (Maßnahme C3 des InHKs). Geplant ist eine neue Treppenanlage die vom Ausgang des Tunnelbauwerks in Richtung Schloßstraße parallel in den bestehenden Verbindungsweg führen soll. Dazu liegen bisher zwei Variantenideen vor, weitere Varianten sind möglich. Diese Maßnahme befindet sich derzeit in der Prüfung. Es ist zu berücksichtigen, dass unabhängig von der Art der Treppenanlage das künstlerische Gesamtkonzept weitergeführt werden kann.
Fußgängertunnel am Erna-Klug-Weg
Der Fußgängertunnel am Erna-Klug-Weg
Bestandssituation
Der Fußgängertunnel am Erna-Klug-Weg verbindet die Eichelstraße mit dem Erna-Klug-Weg und stellt die fußläufige Verbindung der Wohnbebauung südlich der Steinstraße sowie der katholischen und evangelischen Grundschulen in die Innenstadt dar. Am oberen Ende des Erna-Klug-Wegs befindet sich eine Hol- und Bringzone für Schulkinder. Der Tunnel wird somit vorwiegend von Anwohnerinnen und Anwohnern sowie von Grundschulkindern als Wegeverbindung
genutzt. Der Fußgängertunnel misst ca. 13 Meter in der Länge und ca. 4 Meter in der Breite. Im Jahr 2020 wurde vorerst eine temporäre Beleuchtung installiert. Die Wände des Tunnels wurden vor einigen Jahren durch Schülerinnen und Schülern der angrenzenden Grundschule gestaltet. Am südlichen Tunnelausgang
führt ein Weg zur Eichelstraße. Auf Seite der Schloßstraße verbindet eine parallel zur Steinstraße verlaufende Treppenanlage den Tunnelausgang mit dem Erna-Klug-Weg.
Aktuell wird diese Unterführung ebenfalls als Angstraum wahrgenommen. Am südlichen Eingang seitens der katholischen Grundschule ist der Weg aufgrund von Böschungen schwer einsehbar und durch eine dichte Baumkrone verdunkelt. Am nördlichen Tunnelausgang verdunkelt zusätzlich die Stützmauer
der Treppenanlage den Tunnelraum. Die Treppenanlage ist weder vom Tunnel noch von der Schloßstraße kommend sichtbar. Die von der angrenzenden Grundschule hergestellte Bemalung im Inneren des Tunnels wurde bereits an vielen Stellen mit Graffiti überdeckt.
Umfeld des Tunnels
Die vorhandene Vegetation am südlichen Tunnelausgang wird durch die Stadt im Rahmen der Umsetzung zurückgenommen um Einsehbarkeit und natürliche Lichtverhältnisse im Tunnelinnenraum zu verbessern. Zudem wird für eine bessere Kennzeichnung
der Auf- und Abgänge im Bereich der Unterführung am Erna-Klug-Weg durch die Stadt eine Beschilderung vorgenommen.
Im Rahmen des Verfahrens soll die Unterführung sowie die Treppenanlage farblich und lichtplanerisch neugestaltet werden.
10.05.2022: Sieger-Entwurf der Neugestaltung der Fußgängertunnel steht fest
Drei Büros haben ihre Ideen zur Neugestaltung der Fußgängertunnel am Dienstag, den 10. Mai 2022 einem Vergabegremium vorgestellt, das die Konzepte bewertet hat: Die Idee „Farbe Licht Motiv“ des Büros LichtRaumStadt aus Wuppertal hat sich für beide Tunnel durchgesetzt.
Die drei Teams hatten sechs Wochen Zeit, ihre Entwurfsideen zu vertiefen und sie dann in einer Konzeptpräsentation dem Vergabegremium vorzustellen. Das Gremium setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern von Verwaltung, Politik, Planern, der Interessensgemeinschaft Bensberger Handel und Gewerbe e.V. (IBH), der Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) und der evangelischen und katholischen Grundschulen zusammen. Alle drei Büros haben unterschiedliche und sehr kreative Ideen vorgestellt. Jeder Entwurf verfügt über eine hohe gestalterische Qualität und hat Eigenschaften, die sich gut in die Tunnelsituationen einfügen könnten.
Dennoch konnte es nur einen Gewinnerentwurf geben – Deshalb wurden die Konzepte nach der Vorstellung vom Vergabegremium unter Ausschluss der drei Teams nach festgelegten Kriterien bewertet. So wurden die Ideen beispielsweise unter den Gesichtspunkten Nachhaltigkeit, Sicherheit und Barrierefreiheit, Betriebs- und Unterhaltungskosten, Herstellungs- und Baukosten, Materialwahl und Robustheit - und natürlich der Lichtstimmung und Atmosphäre verglichen.
Der Gewinnerentwurf des Büros LichtRaumStadt aus Wuppertal stach durch sein schlüssiges Gesamtkonzept besonders hervor und soll nun umgesetzt werden: Das gemeinsame Konzept macht die Tunnel zu „Zwillingen“ und soll deshalb eine ähnliche Gestaltung beider Tunnel erreichen. Komplementäre Farbkontraste der Innen- und Außenwände sollen ein offenes und buntes Bild bewirken. Auf der Innenseite des Tunnels an der Stadtbahn könnte ein stadtbezogenes Motiv, z.B. die Silhouette der Bensberger „Skyline“, das neue „Tor zur Stadt“ werden. Ergänzt werden soll dies durch ein graphisches Natursteinmotiv entlang der Rampe. Am Erna-Klug-Weg ist ein Motiv mit Bäumen und Blättern auf dem Weg zur Schule vorgesehen, das durch eine rote Bemalung der Treppe als „roten Teppich“ in Richtung Schloßstraße ergänzt wird. Die Gestaltung der Wandflächen soll zusammen mit Schülerinnen und Schülern im Rahmen eines Workshops umgesetzt werden. Das Lichtkonzept setzt die Bemalung nochmals in Szene und sorgt außerdem für Sicherheit: Durch die „dynamische Lichtinszenierung“ leuchten die Tunnel in einer Farbe, bis Sensoren Fußgänger oder Fahrradfahrer erkennen und die Tunnel in ein anderes Licht färben. So weiß man vor Eintritt immer, ob sich jemand im Tunnel befindet. Zusätzlich werden an den uneinsichtigen Ecken kleine, vandalismusresistente „verchromte Wandobjekte“ angebracht, die nicht nur durch ihre Gestaltung auffallen, sondern gleichzeitig als Spiegel fungieren, durch den man um die Ecke schauen kann.
Mit Baubeginn ist voraussichtlich ab 2024 zu rechnen
Die detaillierte Entwurfsplanung kann hier heruntergeladen werden.
15.03.2022: Beteiligungsworkshop für die lichtplanerische Neugestaltung der Fußgängertunnel
Der Fußgängertunnel an der Stadtbahn-Haltestelle
Mit Ihrer Beteiligung kommt Licht ins Dunkle der Fußgängertunnel!
Beteiligungsworkshop für alle Interessierten am Dienstag, den 15.03.2022 um 17:30 Uhr
in der Aula der Evangelischen Grundschule Bensberg, Gartenstraße 15, 51429 Bergisch Gladbach.
Im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes (InHK) Bensberg werden die beiden Fußgängertunnel unter der Steinstraße lichtplanerisch neugestaltet. Dazu wurden drei Fachbüros eingeladen, Konzepte für eine Lichtgestaltung unter Beteiligung der Öffentlichkeit zu entwickeln. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, Ihre Ideen zur Gestaltung einzubringen und diese zusammen mit den Lichtplanern im Workshop zu diskutieren.
Bitte melden Sie sich bis zum 14.03.2022 unter inhk.bensberg@stadt-gl.de mit Angabe Ihres Vor- und Nachnamens an. Für die Veranstaltung gelten folgende Corona-Regelungen:
Eine Anmeldung ist erforderlich und vorlegen eines 2G-Nachweises sowie die Einhaltung der Maskenpflicht.
Wir würden uns sehr freuen, Sie, Dich, Euch beim Workshop zu sehen und gemeinsam Ideen für mehr Licht und Farbe in den beiden Fußgängertunneln zu entwickeln.
Vorläufiger Ablauf des Beteiligungsworkshops:
17:30 Uhr Begrüßung
17:40 Uhr Erläuterungen zum Vorgehen
17:50 Uhr Externer Inputvortrag (erste Einblicke in das Thema Lichtplanung)
18:10 Uhr Vorstellung der drei Teams (je 10 Minuten plus 5 Minuten Rückfragen)
19:00 Uhr gemeinsame Arbeitsphase Bürgerschaft und Teams
20: 00 Uhr Abschied und Übergang in interne Rücksprache Teams und Stadt