Platz gestalten: Kreisel Schnabelsmühle Die Preisträger des Ideen-Wettbewerbs
April 2017
Am 25. Oktober fiel der Startschuss zum Themenideen-Wettbewerb „Platz gestalten: Kreisel Schnabelsmühle“. Teilnehmen konnten Bürgerinnen und Bürger, Schulen, Hochschulen und Vereine. Einzige Bedingung: Gruppenarbeit. Mindestens fünf Personen mussten sich zusammentun, um eine Idee einreichen zu können. Insgesamt 84 Arbeitsgruppen haben sich im Verlauf zur Teilnahme am Wettbewerb angemeldet, 51 Gruppen haben schließlich am 25. Januar 2017 die Ergebnisse ihrer Überlegungen und Arbeiten eingereicht: Texte zur Idee und Konzeption, anschauliche Fotomontagen, attraktive Modelle. 28 Arbeiten wurden dabei von Schulen geliefert, 19 kamen aus der engagierten Bürgerschaft, vier Ideen steuerten Jugendgruppen bei.
Vom 7. bis zum 16. Februar 2017 wurden die eingereichten Arbeiten im Kunstmuseum Villa Zanders ausgestellt, im gleichen Zeitraum waren sie auch online zu sehen. Schon die feierliche Eröffnung der Ausstellung am 6. Februar 2017 war ein voller Erfolg: 118 Bürgerinnen und Bürger, darunter auch viele Wettbewerbsteilnehmer, waren gekommen – Bürgermeister Lutz Urbach zeigte sich genauso begeistert wie die anwesenden Projektbeteiligten von Stadt und Best of Bergisch e.V.
Die Ausstellung im Kunstmuseum Villa Zanders wurde in den folgenden Tagen von insgesamt 379 Menschen besucht, ganze 4.978 Besucher zählte das Voting-Portal auf der Best of Bergisch-Website. Natürlich war von großem Interesse, welche Themen besonders gut bei den Bürgerinnen und Bürgern ankommen würden: Das Thema »Strunde | Mühle | Papier« war besonders beliebt, aber auch Arbeiten aus den Rubriken »Objekt | Gestalt«, »Stadt | Vernetzung« sowie »Wappenelement | Natur« fanden große Zustimmung.
Am 17. Februar 2017 schließlich tagte die Jury – ein aus Vertretern der Politik, der Verwaltung und der Bürgerschaft zusammengesetztes Gremium:
• Dr. Petra Oelschlägel, die Leiterin des Kunstmuseum Villa Zanders,
• Harald Flügge, seit August 2016 Erster Beigeordneter und Stadtbaurat bei der Stadt Bergisch Gladbach,
• Lennart Höring, Mitglied und stellvertretender Vorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion, Vorsitzender des Stadtentwicklungs- und Planungsausschusses, Mitglied des Haupt- und Finanzausschusses sowie des Verwaltungsrates beim Stadtentwicklungsbetrieb,
• Klaus W. Waldschmidt, Rechtsanwalt, Mitglied und Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion, stellv. Vorsitzender des Stadtentwicklungs- und Planungsausschusses
• Friedhelm Terfrüchte, Dipl.-Ing., Landschaftsarchitekt, Mitglied im Gestaltungsbeirat der Stadt Bergisch Gladbach,
• Carina Pfeffer, Landschaftsarchitektin, mit dem Büro »Pfeffer Landschaftsarchitektur« selbstständig in Rösrath-Forsbach,
• Eckard Alker, freischaffender Künstler, zeitweise Lehrbeauftragter an den Kölner Werkschulen, wohnhaft in Bergisch Gladbach,
• Konstantin Neven DuMont, Immobilien-Unternehmer, Sohn von Alfred und Hedwig Neven DuMont
• Hendrik Walter (in Vertretung für den verhinderten Kurt Wagner), Vorstandsmitglied des Unternehmernetzwerks Best of Bergisch.
Die Jury hatte es nicht leicht: Unter Berücksichtigung der Ergebnisse aus der Bürgerbefragung waren 51 Themenideen zu bewerten, ihre Originalität zu erkennen und die Arbeiten auf ihre Substanz für den anschließenden Planungswettbewerb hin abzuklopfen. Es galt, folgende Preisträger zu ermitteln:
• die drei besten Ideen von Jugendgruppen,
• die drei besten Ideen von Schulen,
• die drei besten Ideen für die Weiterbearbeitung
im anschließenden Planungswettbewerb.
Die Jury bewies – unter der fachkundigen Leitung von Friedhelm Terfrüchte – viel Fingerspitzengefühl, indem sie entschied, statt drei Schulgruppen vier auszuzeichnen, statt drei siegreichen Ideen nun vier in den Planungswettbewerb eingehen zu lassen. Hier nun die Gewinner des Ideen-Wettbewerbs:
Rubrik »Die besten Ideen von Jugendgruppen«
Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg Bensberg
Mitglieder der Arbeitsgruppe: Mathias Müller, Katrin Bock, Pauline Martelock, Esther Prinz und Janina Sempel
Idee: Hirsch – Löwe – Mühle
Die Jury: »Dem Team gelingt es, mit wenigen plakativen Elementen Ortsbezüge überzeugend herzustellen: Der Hirsch ist dem alten Bensberger Wappen entnommen, der Löwe ist das Wappentier der Grafschaft Berg, das Mühlrad symbolisiert die Papierindustrie. Die Positionierung der einzelnen Elemente an den jeweiligen Ausfahrten ist nachvollziehbar und gut gewählt …«
Kunstwerkstatt für Kinder und Jugendliche
Mitglieder der Arbeitsgruppe: Isabel Schindler, Leon Schindler, Maya Dzenus, Freya Klink, Leonard Weclawski und Bozena Weclawski
Idee: »Bergischer Baum«, Baum – Holz – Papier – Baum
Die Jury: »Das Team entwirft eine überzeugende Skulptur, die eine klare Botschaft vermittelt. Die Jury würdigt die Idee, den Baum aus Papier nachzubauen und damit das Papier wieder in einen Baum zurückzuführen …«
Kunstwerkstatt für Kinder und Jugendliche
Mitglieder der Arbeitsgruppe: Marlon Sawusch, Leon Klimkait, Konstantin Weclawski, Leonard Weclawski, Isabella Pittersberger und Bozena Weclawski
Idee: »Zusammen sind wir stark wie ein Löwe«, Integration – Toleranz – die Stärke des Löwen
Die Jury: »Dem Team gelingt es, die Bedeutung des Zusammenhalts in der Gesellschaft in einer sehr bildlichen Form verständlich umzusetzen. Die Idee und Botschaft sind zeitlos. Die bunte Umsetzung vermittelt Lebensfreude …«
Diese drei Gruppen erhalten vom Unternehmernetzwerk Best of Bergisch ein Preisgeld in Höhe von je 200 Euro.
Rubrik »Die besten Ideen von Schulen«
Friedrich Fröbelschule – Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung
Mitglieder der Arbeitsgruppe: Bettina Ballendat als Lehrerin sowie die Schülerinnen und Schüler Anja, Cheyan, Celestyna, Helene, Nadja, Harun, Eren, Manuel, Noah und Patrick
Idee: »Mitten im Leben«, in Bergisch Gladbach fühlen wir uns wohl
Die Jury: »Die Arbeit setzt die eigene Schule als Objekt in den Kreisverkehr und verweist damit auf die Bedeutung von Schule und Bildung. Die Jury würdigt diesen Ansatz und unterstreicht ihrerseits die zunehmende Bedeutung von Bildung …«
Friedrich Fröbelschule – Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung
Mitglieder der Arbeitsgruppe: Beate Kremer und Martin Dressel als Lehrer sowie die Schülerinnen und Schüler Lucas Brügelmann, Sonja Siebertz, Alina Mergener, Nicole Badurczyk und Marie Leuthold
Idee: »In Gladbach ist der Löwe los«, der Löwe zeigt, was uns alles Spaß macht
Die Jury: »Das Team stellt die Vielfalt von Bergisch Gladbach mit Hilfe des Wappentiers in einer sehr bildlichen Form verständlich dar. Die bunte Umsetzung ist ansprechend und unterstützt den Gedanken der Vielfalt …«
Klasse 11, Fachoberschule für Gestaltung des Berufskollegs Bergisch Gladbach
Mitglieder der Arbeitsgruppe: Christine Dienemann, Laura Krath, Lena Steinacker, Katharina Ludwig, Maya Lamfuß
Idee: »Bergisch Gladbach verbindet«, Handwerk/Industrie – GL/Köln – Stadt/Land
Die Jury: »Das Thema „Verbindungen“ ist für den Ort gut gewählt und bietet ein großes Entwicklungspotenzial. Es ermöglicht, Verbindungen verschiedener Bereiche zu thematisieren, auch zwischen Vergangenheit und Zukunft. Die Idee ist mit einfachen Mitteln nachvollziehbar dargestellt. Gerade die Schlichtheit des Objekts und die Abstraktion des Themas können überzeugen …«
Klasse 9b des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums
Mitglieder der Arbeitsgruppe: Charlotte Bauer, Johanna Theißen, Charlotte Röhnelt, Linus Heuermann, Anton Jakoby und Torben Ommer
Idee: »Löwenstärke im Bergischen«, der Löwe – bewusst filigran und abstrakt
Die Jury: »Die Idee, den Löwen als Wappentier aufzugreifen, ist schlüssig. Das Besondere der Arbeit ist die filigrane und abstrakte Gestaltung des Löwen, die interessant wirkt und entwicklungsfähig ist …«
Die beiden Arbeitsgruppen des Berufskollegs und des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums erhalten jeweils 200 Euro. In Anerkennung des besonderen Engagements werden die Gruppen der Friedrich Fröbelschule beide ausgezeichnet und teilen sich ebenfalls ein Preisgeld in Höhe von 200 Euro.
Rubrik »die besten Ideen«
Kunstkurs Stufe 11 des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums
Mitglieder der Arbeitsgruppe: Maximilian Rienhardt, Clara Höller, Cara Fahrig, Santiago Valencia-Tröger und Corinna Maria Mally
Idee: »Bergisch Gladbach in Bewegung. Wir machen den ersten FortSchritt.«, kinetische Installation: Bewegung, Entwicklung, Innovation, Zukunft ...
Die Jury: »Dem Team gelingt es, mit der Idee einer kinetischen Skulptur einen interessanten und typologisch besonderen Beitrag zu erarbeiten. Bewegung und Dynamik stehen überzeugend für Zukunft und Veränderung. Der Baum wirkt in seiner filigranen Gestaltung inspirierend und wirft Fragen auf …«
Bergische Kunstschule
Mitglieder der Arbeitsgruppe: Antonia Möltgen, Lenkrad Völker, Tobias Nentwig, Bettina Ballendat, Svenja Krach, Aleksandra Kamneva, Carina Fischer und Mari Siebertz
Idee: »Papierisch gut!«, Papier – Landschaft – Natur
Die Jury: »Die Jury würdigt die intensive Beschäftigung mit dem Thema. Dem Team gelingt es, ein beeindruckendes abstraktes Objekt zu entwerfen, das Veränderung und Transformation symbolisiert. Die Idee hat insgesamt großes kreatives Potenzial …«
ADK – Arbeitskreis der Künstler Bergisch Gladbach e.V.
Mitglieder der Arbeitsgruppe: Gisela Schwarz und Christine Burlon (beide Projektleitung), Gisela Eich-Brands, Edda Jende und Andrea Pandya
Idee: »Historie und Zukunft in Stadt Bergisch Gladbach«
Altes Papier trifft auf digitales Info-Panel
Die Jury: »Die Gestaltungsidee verbindet die analoge und die digitale Information. Sie findet damit ein aktuelles Thema mit Ortsbezug, das vielseitig umsetzbar ist. Sowohl der Blick in die Vergangenheit als auch in die Zukunft sind überzeugend dargestellt …«
Horizont Wohnhaus für Suchtkranke
Caritas für den Rheinisch-Bergischen Kreis e.V.
Mitglieder der Arbeitsgruppe: Frank Oberste-Lehn, Gabriele Reinelt, Boris Bitter, Diyar Kisikyol, Ingo Krause und Herbert Misch
Idee: »Zusammenstehen – Interkulturell – Gemeinsam – Menschlich – Lebendig – Flexibel – Stark«, Integration und Toleranz – Figuren fügen sich zu Schriftzeichen
Die Jury: »Die Arbeit stellt den Menschen in den Mittelpunkt und verweist auf ein Thema, das an Bedeutung gewinnen wird. Die Botschaft kann über die Körpersilhouetten leicht verständlich dargestellt werden und ist selbsterklärend …«
Klasse 4a der Gemeinschaftsgrundschule Herkenrath
Mitglieder der Arbeitsgruppe: Hadi Al Ezzi, Tom Althoff, Ben Arcacia Abad, Loannis Barbas, Jannik Bittner, Katharina Brink, Sofia Eimer, Marlon Kelzenberg, Tom Kliemesch, Maximilian Leiter, Nils Lukasczyk, Laura Musiol, Alea Rehbach, Erleta Reka, Leon Roßberg, Malin Schiele, Emma Schröder, Levin Schulten, Michelle Stabik, Lisa Steingaß, Ole Tillmann, Aliyah Torok und Inga Proietti-Bernardini
Idee: »In Bergisch Gladbach geht‘s rund!«, Integration und Toleranz – Kinder fügen sich zu Schriftzeichen
Die Jury: »Die Kinderfiguren, die gemeinsam den Schriftzug formen, sind ein typologisch interessanter und leicht verständlicher Beitrag, der für Integration, Toleranz und Zukunft steht. Eine weitere Abstraktion der Figuren bietet viel Potenzial …«
Interessant, dass die Klasse 4a der GGS Herkenrath und die Mitglieder des Wohnhauses für Suchtkranke zu einem identischen Ergebnis gekommen sind. Beide Arbeitsgruppen werden deshalb ausgezeichnet. Die Jury vertritt die Auffassung, dass diese vier Themenideen verdie-nen, im anschließenden Planungswettbewerb weiterbearbeitet zu werden. Sie geben dem wei-teren Projektverlauf interessante und anspruchsvolle Anstöße, lassen den Planungsbüros aber trotzdem den gewünschten und benötigten Entwicklungsspielraum. Die Jury beschloss, keine Rangfolge zu bestimmen, sondern die fünf Arbeitsgruppen gleichwertig auszuzeichnen. Sie teilen sich deshalb das vom Unternehmernetzwerk Best of Bergisch bereit gestellte Preisgeld und erhalten jeweils 240 Euro.
Wie geht es weiter? Ende April werden die Ergebnisse der Jurysitzung zuerst einmal dem Stadtentwicklungs- und Planungsausschuss (SPLA) der Stadt vorgelegt. Danach werden dann ausgesuchte Planungsbüros eingeladen und mit den fünf erfolgreichen Arbeitsgruppen des Ideenwettbewerbs in Kontakt gebracht. Ziel auch hier: Transparenz und Austausch. Den ei-gentlichen Startschuss zum sogenannten fachlichen Wettbewerb werden Stadt und Unterneh-mernetzwerk Best of Bergisch in jedem Fall wieder bekannt geben und die Öffentlichkeit möglichst eng in die weiteren Prozesse des Projekts einbinden.
Gratulation allen Preisträgern!
(Eine Information von Best of Bergisch e.V.)