Steuerungsgruppe Fair Trade Town Bergisch Gladbach
Steuerungsgruppe Fair Trade (v.l.n.r.) Gabriele Apicella, Robert Wagner und Achim Rieks
Über 2000 Städte rund um den Globus und weit über 800 Städte in Deutschland tragen den Titel „Fairtrade-Town“.
Als eine dieser Städte führt Bergisch Gladbach seit Anfang 2012 den Titel „Fairtrade-Stadt.
In den Kreis der „Fairtrade-Towns“ werden Städte aufgenommen, die sich durch ein hohes Maß an Engagement für den fairen Handel auszeichnen.
Seit Januar 2024 darf Bergisch Gladbach den Titel als „Fairtrade-Stadt“ für zwei weitere Jahre tragen.
Denn in Bergisch Gladbach wird der faire Handel in vielen gesellschaftlichen Bereichen, zum Beispiel in Kirchengemeinden, Schulen und dem Einzelhandel aktiv unterstützt und durch eine Steuerungsgruppe gestärkt und vorangebracht. Diese lokale Steuerungsgruppe koordiniert alle Aktivitäten „vor Ort“ und setzt sich aktiv zu diesem Thema im gesamten Stadtgebiet ein. Die Arbeit dieser ehrenamtlich engagierten Personen wird von Seiten der Stadtverwaltung unterstützt.
Was bedeutet Fairtrade?
Das aktuelle Fairtrade-Logo der Stadt Bergisch Gladbach
Viele der Waren, die wir konsumieren, werden nicht in Deutschland oder Europa produziert. Wir wissen häufig nicht, woher sie kommen und schon gar nicht, unter welchen Bedingungen sie produziert wurden. Welche Kinderhände haben an diesem oder jenem Produkt mitgearbeitet? Welche Frau hat für einen Hungerlohn stundenlang T-Shirts genäht? Oder welcher Mann hat per Sandstrahl Jeans "veredelt"? Ihm ist es übrigens egal, ob die Jeans ein hochpreisiges Label trägt oder Billigware ist.
Bauernfamilien, Plantagenarbeiter oder Fabrikarbeiter leben in der Regel unter dem Druck des Weltmarktes, d.h. unter schwankenden und niedrigsten Preisen, und unter einem ausbeuterischen Zwischenhandel. Die Folgen reichen von Verschuldung über Arbeitslosigkeit bis hin zur Verelendung ganzer Familien. Alternativen gibt es häufig nur wenige, und wenn doch, sind diese noch schlimmer: Drogenanbau, Prostitution, Kinderarbeit, Flucht in die Elendsviertel der Großstädte oder Emigration.
"Fairtrade" bedeutet "fairer Handel". Hinter diesem Begriff verbirgt sich das Ziel von Händlern und Konsumenten, für die Arbeit der Menschen in den Entwicklungsländern faire Preise zu zahlen und gesunde Arbeitsbedingungen zu schaffen. Vom fairen Handel spricht man, wenn bestimmte Kriterien und Bedingungen bei der Herstellung und dem Verkauf von Produkten erfüllt sind. So erhalten zuerst die Produzenten und Arbeiter gerechte Löhne, mit denen sie und ihre Familien menschenwürdig leben und überleben können. Zudem fließt ein Teil des Erlöses fair gehandelter Produkte in die Förderung sozialer und ökologischer Projekte, die die persönlichen Lebensbedingungen der arbeitenden Menschen verbessern. So können in den Dörfern z.B. Brunnen und Schulen gebaut werden. Langjährige Abnahmeverträge geben den Produzenten zusätzliche Sicherheit.
Der faire Handel fördert darüber hinaus einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen bei Produzenten, Händlern und Konsumenten. Regelmäßige Kontrollen garantieren eine sozial gerechte und ökologisch nachhaltige Produktion.
Medienliste zum Thema "Fairtrade"
Die Stadtbücherei hat zum Thema "Fairtrade" eine Liste mit Bücher- und Medientipps erstellt. Wer sich weitergehend zu dem Thema informieren möchte, findet hier bestimmt das Passende zum Schmökern.
Medienliste der Stadtbücherei Bergisch Gladbach