Was ist Heimat? Der Begriff „Heimat“ hat für jeden eine andere Bedeutung. Für manche Menschen ist Heimat dort, wo man sich mit Familien und Freunden trifft, für andere der Ort, an dem sie leben, für einige ist Heimat dort, wo sie sich verstanden fühlen. In Bergisch Gladbach setzen sich etliche Mitbürgerinnen und Mitbürger ehrenamtlich dafür ein, dass unsere Stadt eine Heimat ist. Dieses Engagement wird mit dem Heimatpreis geehrt. Aus 24 Vorschlägen wählte eine Jury drei besonderen Projekte aus, die in diesem Jahr mit dem Heimat-Preis ausgezeichnet wurden.
Bürgermeister Frank Stein begrüßte in der Villa Zanders Vertreterinnen und Vertreter aller Nominierten und würdigte vor der Preisverleihung deren Einsatz für die Heimat an ganz unterschiedlichen Stellen in unserer Gesellschaft. Sei es, dass sie sich für Jugendprojekte, in der Integration, für Senioren, Karneval oder den Sport einsetzen. „Für uns alle ist Bergisch Gladbach Heimat. Doch die Nominierten, die hier heute ausgezeichnet werden, tragen einen herausragenden Anteil dazu bei, dass die Stadt nicht nur ein Heimatort, sondern auch ein Heimatgefühl ist“, stellte Bürgermeister Frank Stein bei seiner Begrüßung heraus. Ihn freute es besonders, dass die Zahl der Nominierungen sich binnen eines Jahres nahezu verdoppelt hat.
Die hohe Zahl an Bewerbungen ist sicher auch auf das neue Marketingkonzept zurückzuführen, das das Team des Stadtmarketings, Aleksandra Hepting und Isabel Rastetter, erstellt hat. „Wir haben den Preis umfangreicher und crossmedial beworben – so haben wir es geschafft, 24 Bewerbungen zu erhalten. Dies ist im Gegensatz zu 12 Bewerbungen im Jahr 2022 und 14 Bewerbungen im Jahr 2023 eine deutliche Steigerung und eine tolle Bestätigung für unsere Marketingabteilung“, erklärte Daniela Fobbe-Klemm, die Leiterin der Abteilung Kommunikation und Marketing, am Rande der Veranstaltung. „Auch für nächstes Jahr gibt es schon erste Ideen - die Bewerberinnen und Bewerber dürfen gespannt sein“, ergänzt Aleksandra Hepting. „Im nächsten Jahr freuen wir uns auf kurze Bewerbungsvideos von allen Bewerbern“, verrät Isabel Rastetter schon eine der Neuerungen.
Die drei Preisträger
1. Platz: Literaturkurs des OHG Bensberg
Unter der Leitung von Theresa Reusch hat der Literaturkurs des Otto-Hahn-Gymnasiums (OHG) das Projekt „DAS NAPOLA ERINNERN“ ins Leben gerufen und die Geschichte Bensbergs ergründet. Mit Hilfe des Stadtarchivs gelang es, zu recherchieren, dass sich einst eine NAPOLA, eine nationalsozialistische Elite-Schule, die für Indoktrination der Schüler mit nationalsozialistischem Gedankengut bekannt war, im Schloss Bensberg befand. Gleichzeitig diente das Schloss als Außenlager des KZ-Buchenwald und inhaftierte insgesamt zehn Zwangsarbeiter. Der Kurs möchte bewirken, dass ein Mahnmal am Schloss Bensberg aufgestellt wird. „Das Erinnern an diese dunkle Zeit unseres Landes ist und bleibt wichtig. Die Spuren des Nationalsozialismus stecken auch in unserer Stadt und es ist von unschätzbarem Wert, dass sich so junge Menschen dafür interessieren und an der Aufarbeitung mitwirken“, so Bürgermeister Frank Stein in seiner Laudatio. Der Literatur-Kurs darf sich über ein Preisgeld von 2.500 Euro freuen.
2. Preis: DJK-SSV Ommerborn Sand e.V.
Über einen zweiten Preis und ein Preisgeld von 1.500 Euro darf sich der DJK-SSV Ommerborn Sand e.V. freuen. Für die Mitglieder ist der Sportplatz mehr als nur eine Fläche zum Fußballspielen. Es ist ein zweites Zuhause. Sie möchten die Ortsgemeinschaft und das Mitgliedschaftsgefühl stärken, sowie das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Teamgemeinschaft fördern. Und dafür einen Ort gestalten, der das Gefühl von Heimat, Gemeinschaft und Zusammenhalt stärkt. „Sport ist nicht nur gesund – die Vereine fungieren als sozialer Treffpunkt und sind bedeutender Teil unserer Stadtgesellschaft. Umso wichtiger ist es, den Sportvereinen den nötigen Platz zu geben, um sie nicht nur sportlich, sondern auch sozial weiterzubringen“, so Bürgermeister Frank Stein bei der Preisverleihung.
3. Preis: CityRadio GL
CityRadio GL ist ein komplett ehrenamtlich betriebener lokaler Radiosender, der wöchentlich sonntags von 19 bis 20 Uhr im Bürgerfunk auf Radio Berg aus Bergisch Gladbach sendet. 1995 von Martin Hardenacke gegründet, sorgen heute er, sein Co-Moderator Werner Bauschert und Nicola Henselmann für ein kurzweiliges und informatives Programm. In der einstündigen Sendung kommen Menschen zu Wort, die sich an unterschiedlichen Stellen für unsere Stadt einsetzen, meist im Ehrenamt. Die Sendung ist frei von Werbung. „Das CityRadio hat sich als fester Bestandteil unserer lokalen Medien etabliert und ist allseits bekannt und beliebt. Wer sich über so viele Jahre ehrenamtlich dafür einsetzt, unseren Bürgerinnen und Bürgern eine Stimme zu geben, hat sich die Auszeichnung des Heimat-Preises mehr als verdient“, würdigt Bürgermeister Frank Stein das besondere Engagement in seiner Laudatio. Das CityRadio erhält für den dritten Preis ein Preisgeld von 1.000 Euro.
„Ich bin, wie in den letzten Jahren auch, immer wieder begeistert, wie facettenreich das ehrenamtliche Engagement in dieser Stadt ist. Ich danke allen, sowohl den Preistragenden, als auch den Bewerberinnen und Bewerbern für dieses Engagement von Herzen“, bedankte sich der Bürgermeister bei den Anwesenden am Ende der Veranstaltung.