Der Cyber-Angriff auf die SIT hat weiterhin Auswirkungen auf die Arbeit der Stadtverwaltung. Viele Services und Dienstleistungen, z.B. im Bürgerbüro oder im Standesamt, stehen aktuell nicht zur Verfügung. Am Donnerstag, den 16. November haben Thore Eggert, Leiter des Stabs für außergewöhnliche Ereignisse (SAE), David Sprenger, Leiter des Fachbereichs Allgemeine Verwaltung und Verwaltungssteuerung, sowie Bernhard Bertram, Leiter des Fachbereichs Finanzen, zum aktuellen Stand informiert.
„Wir befinden uns weiterhin in einer Ausnahmesituation und arbeiten mit Hochdruck daran, die Auswirkungen für Bürgerinnen und Bürger so gering wie möglich zu halten. Dies bedeutet, dass wir viele Vorgänge manuell bearbeiten müssen - Natürlich führt dies zu längeren Bearbeitungszeiten. Andere Aufgaben können wir ohne die IT-Dienste der SIT aktuell schlicht nicht bearbeiten, deshalb hoffen wir, dass die SIT ihre Probleme schnell lösen kann“, erklärt Thore Eggert, Leiter des SAE.
„Die SIT muss die Basis-Infrastruktur erst wiederaufbauen. In ihren Systemen wurden Spuren, die die Angreifenden hinterlassen haben, identifiziert. Nun scannt die SIT ihre eigenen Systeme, wie auch die der Kreis- und Kommunalverwaltungen, nach diesen Spuren“, ergänzt Fachbereichsleiter David Sprenger. „Bislang wurden bei uns keine Spuren gefunden, die auf schädliche Software hinweisen“. Auch die nun täglich stattfindenden, stadtinternen Virenscans haben bislang keinerlei Hinweise auf infizierte Rechner oder Daten ergeben.
Bei der SIT arbeiten mehrere Krisenstäbe rund um die Uhr daran, den Umfang des entstandenen Schadens einzuschätzen, diesen auf ein Mindestmaß zu begrenzen sowie die ersten Dienstleistungen wieder verfügbar zu machen. Gemeinsam mit den Stadtverwaltungen wird mit Hochdruck gearbeitet, um die Situation aufzuklären und so schnell wie möglich, Schritt für Schritt wieder einsatzbereit zu werden.
So werden bis zur vollständigen Wiederherstellung aller Services auch Behelfs-Lösungen erarbeitet. Zum Beispiel wird aktuell der Haushalt für das kommende Jahr vorbereitet – jedoch nicht mit der gewohnten Software, sondern händisch per Excel. Die Beteiligten sind zuversichtlich, dass trotz des Mehraufwands pünktlich alle dafür notwenigen Arbeiten durchgeführt werden können.
Welche Dienstleistungen für Kommunen als erstes wieder freigegeben werden, hat die SIT in einer Prioritätenliste erarbeitet. So sollen beispielsweise bald Geburten- und Sterbefälle wieder registrierbar sein oder Eheschließungen können wieder angemeldet werden. In anderen Kommunen konnte beispielsweise schon die Telefonie wiederhergestellt werden – diese war in Bergisch Gladbach nicht betroffen. Die SIT beabsichtigt, einen Zeitplan für die Wiederherstellung der Dienste zu veröffentlichen. „Erst wenn dieser vorliegt, können wir Aussagen darüber treffen, wann wir wieder in den Normalbetrieb zurückkehren können“, ergänzt David Sprenger.
„Neben direkten Auswirkungen für Bürgerinnen und Bürger, z.B. im Standesamt oder im Bürgerbüro, wird auch hinter den Kulissen auf Hochtouren gearbeitet. Sobald die SIT ihre Probleme gelöst hat, sind wir jedoch noch nicht wieder zurück im Normalbetrieb. Die Nacharbeiten werden enorm sein und ich möchte schon jetzt allen Beteiligten Personen danken, die viel Arbeits- und Lebenszeit investieren, um die Abläufe der Stadtverwaltung aufrecht zu erhalten“, freut sich Thore Eggert über die große Leistungsbereitschaft der Stadtverwaltung.
Bis dahin wird die Stadtverwaltung durchgehend zu neuen Erkenntnissen informieren. Auf der städtischen Website unter https://www.bergischgladbach.de/cyber-angriff-auf-die-sit.aspx sind alle Auswirkungen für Bürgerinnen und Bürger zusammengefasst.