Direkt zur Suche und Hauptnavigation Direkt zum Inhalt
Übernehmen

Gefühlvoll bis furios: Iskandar Widjaja und Mélodie Zhao im Kardinal-Schulte-Haus

Gefühlvoll bis furios: Iskandar Widjaja und Mélodie Zhao im Kardinal-Schulte-HausBild vergrößernWidjaja und Zhao spielen Rachmaninov

Ein würdiges Jahresabschlusskonzert gelang „Klänge der Stadt“ am zweiten Adventssonntag im Kardinal-Schulte-Haus: Iskandar Widjaja, der 31jährige Berliner Violinsolist mit indonesischen Wurzeln und internationaler Karriere, brachte zur Verstärkung die erst 23jährige Schweizer Pianistin Mélodie Zhao mit.

„Mélodie ist eigentlich selbst Solistin; sie spielt nicht nur Piano, sondern komponiert und dirigiert auch“, so die Einführung von Organisatorin Ingrid Schaeffer-Rahtgens vor dem Konzert. Vereinsvorsitzender Ferdinand Linze-nich hatte zuvor die Gäste begrüßt und um Geduld gebeten, da die Künstler sich verspäteten. "Wenn sie in zwanzig Minuten nicht hier sind, gebe ich eine kabarettistische Einlage", so versprach er, was er dann jedoch nicht einlösen musste.

Als das Konzert dann endlich begann, bewiesen die beiden bereits ab dem ersten Ton, wie gut sie harmonieren: Schnell, kraftvoll, präzise und voller emotionaler Nuancen drückten sie den Werken von Liszt, Saint-Saens, Rachmaninov und Piazzolla ihren Stempel auf. Zhao begann mit einem ful-minanten Solostück für Klavier, dem Lisztschen „Mephisto-Walzer Nr. 1“, der dem Publikum die Achtel- und Sechzehntelnoten nur so um die Ohren fliegen ließ.

Die anschließende Sonate für Piano und Cello von Sergej Rachmaninov, arrangiert für Violine von Widjaja selbst, präsentierte sich in der Folge viel-schichtig und subtil, von beiden Künstlern mit viel Empathie vorgetragen. „Ich finde, das Cello geht ein wenig unter im Original. Die Violine kommt da viel besser zur Geltung“, erklärte Widjaja seine Vorliebe für dieses Stück.

Saint-Saens, der erklärte Lieblingskomponist des Geigers, folgte nach der Pause mit zwei Stücken, ebenso wie Piazzollas gefühlvolles „Ave Maria“. Beide Darbietungen wurden vom begeisterten Publikum mit stehenden Ova-tionen gefeiert. Das festliche Ambiente des großen Saals im Kardinal Schulte Haus trug zusammen mit der liebevoll arrangierten Bewirtung vorab und während der Pause ein Übriges dazu bei, das Adventskonzert von „Klänge der Stadt“ zu einem ganz besonderen Erlebnis werden zu lassen.