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Jahresrückblick 2024

Jahresrückblick 2024


Das Jahr 2024 war weniger von spektakulären Ereignissen geprägt, als vielmehr von „alltäglichen“ Dingen, die gerne untergehen, aber dennoch enorm wichtig für das Thema Inklusion sind.

So hat sich der Inklusionsbeirat schon im Januar in einem Workshop im Haus Altenberg auf den Weg gemacht, den neuen Aktionsplan Inklusion aufzustellen. Dieser Aktionsplan ist der Fahrplan für die kommenden Jahre 2025 bis 2030. Er enthält wichtige Ziele, die umgesetzt werden sollen, um die Stadt Bergisch Gladbach inklusiver zu machen. Er umfasst insgesamt sechs Handlungsfelder, z. B. die Themen Bauen und Wohnen, Bewusstseinsbildung, Freizeit, Bildung und Arbeit sowie die Teilhabe von Menschen mit Behinderung an Politik und öffentlichem Leben. Im Dezember des Jahres ist der Plan nun fertig, um in den relevanten Ausschüssen vorgestellt und letztendlich im Rat beschlossen zu werden. Er ist die Grundlage für die Arbeit des Inklusionsbeirates und der Inklusionsbeauftragten.

Gemeinsam mit dem Seniorenbeirat hat der Inklusionsbeirat die „Nette Toilette“ auf den Weg gebracht. Ein Konzept, dem sich Gastronomen und andere anschließen können, wenn sie bereit sind, gegen ein Entgelt ihre Toilette der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Immer mehr Gewerbetreibende schließen sich dem an. Über das Smartphone kann hierzu eine App heruntergeladen werden. Diese enthält weitere Informationen, vor allem zu den Standorten im Stadtgebiet, aber auch zur Barrierefreiheit.

Das Begegnungscafé „Café GrenzenLos“ geht weiter. Das „Café GrenzenLos“ hat sich in dieser Stadt etabliert und ist nicht mehr wegzudenken. Als Nachfolgeprojekt für das „Café Leichtsinn“, das Begegnungen für Jugendliche bis zum 27. Lebensjahr anbietet, ermöglichte das Café GrenzenLos seit seiner Gründung im Jahre 2019 den Menschen über das 27. Lebensjahr hinaus, sich in der Freizeit zu treffen. Das Café ist für diese Menschen eine Anlaufstelle, eine Familie, ein zweites Zuhause. Diejenigen, die es ins Leben gerufen und bisher begleitet haben und weiterhin begleiten, machen das mit viel Herzblut und Engagement. Die Finanzierung war über die Aktion Mensch auf fünf Jahre ausgerichtet. Mitte des Jahres hatte der Rat der Stadt die finanzielle Unterstützung beschlossen, um das Projekt fortzuführen. Die Modalitäten werden aktuell geklärt.

Im Beirat für das Stadtentwicklungskonzept Gronau sind auch Menschen mit Behinderung vertreten. Das hat den enormen Vorteil, dass die Belange dieses Personenkreises aus erster Hand berücksichtigt und bedacht werden können. Diese Beteiligung ist ein weiterer Meilenstein für die Inklusion.

Der Inklusionsbeirat hat sich im Jahre 2024 dafür eingesetzt, dass Wickelmöglichkeiten in der Öffentlichkeit für Jugendliche und Erwachsene mit besonderem Bedarf geschaffen werden. Es fand hierzu eine Zusammenarbeit mit der Netzwerkkoordinatorin „Frühe Hilfen“ aus dem Fachbereich 5 statt. Das Thema beschäftigt den Inklusionsbeirat auch in den kommenden Jahren mit dem Ziel, eine „Toilette für alle“ (https://www.toiletten-fuer-alle.de/) im Stadtgebiet einzurichten.

Eine Machbarkeitsstudie zur barrierefreien Erschließung des Rathauses Bensberg wurde abgeschlossen. Im nächsten Schritt müssen die von dem Fachplaner erstellten Vorschläge überprüft und vor allem umgesetzt werden.

Drei Monate haben zwei Auszubildende in Zusammenarbeit mit der Inklusionsbeauftragten ein Konzept zum Thema „Barrierefreiheit in der Gastronomie“ erarbeitet. Zwei Flyer sind entstanden. Diese enthalten Fakten, aber auch gute Tipps, was man tun könnte, um eine umfassendere Teilhabe, also mehr Barrierefreiheit in der Gastronomie, zu erzielen. Hierbei geht es nicht nur um die Stufe vor dem Eingang, sondern um viel mehr. Ebenso enthalten sind Tipps für den Umgang mit Menschen mit Behinderung. Es steht und fällt mit dem Abbau von Berührungsängsten.

Geplant ist aber auch noch die Erweiterung dieser Tipps. Denkbar ist auch eine Beratung vor Ort, möglicherweise bis hin zur Erteilung eines „Barrierefrei-Zertifikats“, wenn ein Gastronom freiwillig dazu bereit ist, sich am Ende einer Prüfung auf Barrierefreiheit zu unterziehen. Aber das soll in den kommenden Monaten noch fortgeführt werden; es wird Teil eines Folgeprojektes in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Köln.

Im Oktober 2024 erschien das „Bergische Inklusions-Wimmelbuch“. Ein Gemeinschaftsprojekt der Städte Rösrath, Overath, Bergisch Gladbach und dem Verein „Die Kette e.V.". Es zeigt Kindern auf einfache Weise: Vielfalt ist normal und gut. Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch die gleichen Chancen haben sollte, am Leben teilzunehmen. Das Buch soll Kindern dabei helfen, die Bedeutung von Inklusion zu verstehen.

Jede Szene im Buch zeigt alltägliche Situationen der drei Städte, in denen Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen, Fähigkeiten und Lebensstilen zusammenkommen. Ob im Park, auf dem Markt, in der Schule, im Freibad oder im Sportverein – überall wird gezeigt, dass jeder Mensch, egal wie verschieden, ein wichtiger Teil der Gemeinschaft ist. Kindergärten, Grundschulen und Offene Ganztagsschulen haben bei Interesse kostenlose Exemplare erhalten. Das Buch ist im Buchhandel (auch online) erhältlich.

Der Inklusionsbeirat hat viermal getagt und hierbei wichtige Beschlüsse gefasst, wichtige Themen diskutiert und Stellung bezogen. Der Inklusionsbeirat war in vielen Ausschusssitzungen im ganzen Jahr vertreten und hat hierbei auf die Inklusion betreffende Themen aufmerksam gemacht.

Viele Stellungnahmen zu Bauprojekten gab es, viele Gespräche zu Spezialthemen der Barrierefreiheit wurden geführt, Schulungen und Arbeitskreise fanden statt, um Erfahrungen mit anderen Kommunen auszutauschen. Jürgen Dusel, der Bundesbehindertenbeauftragte, war zu Gast, auch Herr Stein hatte Gelegenheit zu einem kurzen Austausch mit ihm.

Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Die Arbeit in der Inklusion war in diesem Jahr eine bereichernde Erfahrung, die gezeigt hat, wie wichtig es ist, Vielfalt zu akzeptieren und zu schätzen. Durch die Zusammenarbeit mit Menschen unterschiedlicher Fähigkeiten und Hintergründe konnten wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden. Ein wesentlicher Schritt hin zu einer Gesellschaft, in der alle Menschen die gleichen Chancen und Möglichkeiten haben. Es ist wichtig, das Bewusstsein für Inklusion zu stärken und gemeinsam an einer Welt zu arbeiten, in der jeder Mensch gleichberechtigt und respektiert wird.

Ein herzliches Dankeschön an alle, die sich für Inklusion engagieren und daran arbeiten, diese Vision zu verwirklichen. Möge Inklusion nicht nur ein Thema sein, über das gesprochen wird, sondern zu einer Realität werden, die von allen gelebt wird.