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Der Fürst kam zur Mitgliederversammlung

Der Fürst kam zur MitgliederversammlungBild vergrößernDie beiden Vorsitzenden Gabriele Malek-Przemus und Klaus Farber halten einen Blumenstrauß in der Hand, Schriftführer Martin Rölen das Vereinsmaskottchen, den Stoffwisent "Dariusz". Peter von Hochberg steht in der Mitte hinter den beiden Vorsitzenden.

Hoher Adel war bei der Jahresversammlung des Städtepartnerschafts-Vereins am 14. November im Rathaus Bensberg zu Gast: Seit kurzem steht Peter Graf von Hochberg, 7. Fürst von Pless, auf der Mitgliederliste der Freunde und Förderer der Partnerschaft zwischen Bergisch Gladbach und der polnischen Stadt Pszczyna, die zu Preußenzeiten Pless hieß. Das Fürstentum ging der Familie zwar verloren, der Adelstitel aber blieb bis heute erhalten.

Das beschauliche oberschlesische Landstädtchen Pszczyna verfügt über einige hochkarätige Sehenswürdigkeiten, unter anderem ein Barockschloss mit Marstall und riesiger Parkanlage. Dieses Schloss war bis 1945 im Besitz der Familie Hochberg, die durch den preußischen König im 19. Jahrhundert in den Fürstenstand erhoben worden war. Noch heute ist die Familie, deren legitimes Oberhaupt in Bocholt wohnt, freundschaftlich eng mit der Stadt Pszczyna und deren Bürgermeister Dariusz Skrobol verbunden.

Eben dieses Familienoberhaupt ist nun gemeinsam mit seiner Gattin Mitglied des Bergisch Gladbacher Pszczyna-Vereins und nahm an der diesjährigen Mitgliederversammlung teil. „Ihr Verein erfüllt eine wichtige Aufgabe zur Verständigung zwischen Deutschland, Polen und auch dem ehemaligen Schlesien“, betonte Hochberg. „Heute lebt dort eine neue Generation, die wieder wesentlich offener ist für die Begegnung mit Deutschen.“ Er berichtete weiter, dass Pszczyna in der Konkurrenz um die Europäische Kulturhauptstadt 2027 trotz eines sehr beeindruckenden Bewerbungsdokuments leider ausgeschieden sei, aber die zu diesem Zweck geplanten Projekte trotzdem umgesetzt werden sollen. So stehe ein Kultur- und Kongresszentrum kurz vor der Vollendung, das in den kommenden Wochen eingeweiht wird.

Zur Arbeit des Vereins äußerte der Fürst sich positiv überrascht, dass mit einem Budget von knapp dreitausend Euro solch attraktive Veranstaltungen realisiert werden konnten. Diese waren zuvor vom scheidenden Vorsitzenden Klaus Farber in einer Rückschau vorgetragen worden. Neben der Teilnahme am Stadt- und Kulturfest mit Besuch aus der Partnerstadt standen u.a. 2023 zwei internationale Kochevents, ein Grillabend mit Kanufahrt, Informationsabende zu Politik und Geschichte, die traditionelle „Reise gegen das Vergessen“ mit Auschwitz- und Pszczyna-Besuch sowie die 30-Jahr-Feier zur Gründung der Städtepartnerschaft an.

Klaus Farber stellte sich für die kommenden zwei Jahre nicht mehr zur Wahl als Vorsitzender und wurde mit großem Dank aus seinem Amt verabschiedet. Als neue Vorsitzende schlug er Gabriele Malek-Przemus vor, die als gebürtige Schlesierin perfekt Polnisch spricht. „Außerdem darf es auch einmal eine Frau an der Vereinsspitze sein, die darüber hinaus um einiges jünger ist“, so Farber. Die zurückliegende Vereinsarbeit kommentierte er mit herzlichen Worten: „Ich habe schon viele Vereine gegründet, aber noch keinen erlebt, in dem es so harmonisch verläuft, wie unter Freunden.“

Gabriele Malek-Przemus, von Beruf Mitarbeiterin der Stadt Bergisch Gladbach im Bereich Wirtschafts- und Tourismusförderung, wurde dann auch einstimmig in ihr neues Amt gewählt. Klaus Farber blieb ein Vorstandsposten allerdings nicht erspart: Er firmiert nun als Stellvertreter. Geschäftsführer ist weiterhin Josef Willnecker, Schatzmeister Herbert Kurek und Schriftführer Martin Rölen. Weitere Vorstandsmitglieder sind Almut Greve und Karin Cass.

Für das kommende Jahr sind bereits einige Aktivitäten geplant: So soll eine weitere Informationsveranstaltung zur politischen Lage in Polen stattfinden, die nächste „Reise gegen das Vergessen“ ist ebenfalls in Vorbereitung, und Besuche der schlesischen Museen in Ratingen und Königswinter stehen auf dem Programm. Auch international gekocht werden soll wieder. Die Begegnung mit den Menschen in der Partnerstadt steht weiterhin an prominenter Stelle im Vereinsleben; auch hierzu sollen Aktivitäten in 2024 stattfinden.

Wer Interesse an der Mitarbeit im Pszczyna-Verein hat, kann sich gern mit Gabriele Malek-Przemus in Verbindung setzen: Tel. 0162 9184846 oder gacbcc88545e741bb924cb99d181945e3.malek@68592818c38440aca49b497371fcc568stadt-gl.de.