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Heimat-Preis 2022 – Feierliche Preisverleihung im Großen Ratssaal des Historischen Rathauses Bergisch Gladbach

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Am Freitag, dem 16. Dezember 2022 fand die Preisverleihung des diesjährigen Heimatpreises 2022 im Großen Ratssaal des Historischen Rathauses in Bergisch Gladbach statt.

Bürgermeister Frank Stein zeichnete in einer kurzweiligen Feierstunde jeweils die Gewinnerinnen und Gewinner der beiden Preiskategorien aus. Nikolaus Kleine moderierte die Preisverleihung. Musikalische Beiträge steuerten die jungen Künstler Lia Rose und Alejandro Camino Naddaf mit ihrem Gesang weihnachtlicher Lieder bei – sie beide waren als noch unentdeckte Talente im Sommer bei der Veranstaltung „Open Stage“ in der Fußgängerzone Stadtmitte aufgetreten.

Eine Jury aus Mitgliedern des Rates und der Stadtgesellschaft hatten die eingegangenen Bewerbungen gesichtet und bewertet. Frank Stein führte in seiner Rede aus, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement als Rückgrat der Gesellschaft sei. „Das Ehrenamt schafft sowohl eine breite Vereins- und Verbandsstruktur als auch engen Zusammenhalt und Heimatbewusstsein.“ Zudem verstehe er unter Ehrenamt auch Eigeninitiative und Eigenverantwortung, was sich auch bei den Preisträgern zeige.

Preisverleihung 1. Kategorie: Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 30 Jahren

Nacheinander bat der Bürgermeister die Siegerinnen und Sieger der ersten Kategorie auf die Bühne. In dieser Kategorie wurden Projekte ausgezeichnet, die für oder von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 30 Jahren umgesetzt wurden. Über ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro freute sich die Gemeinschaft „Round Table 215“, die in einer großen Hands-on-Aktion die Fassade des Kinderheimes in Bensberg von Efeu befreite und auch andere ehrenamtliche Projekte gemeinsam mit dem Kinderheim umsetzen.

Der zweite Platz und 750 Euro Preisgeld ging an die KG Alt-Paffrath. Nach zwei Jahren Pause konnte das beliebte traditionelle Fest "Das Ei von Paffrath" wieder vor Ort und mit großer Begeisterung durchgeführt werden. Über 800 Besucherinnen und Besucher erfreuten sich an diesem Spektakel. 600 bunte Ostereier waren dazu auf dem Schulgelände der GGS Paffrath - mit Nummern versehen – versteckt worden, und letztendlich steckte fast hinter jedem Ei ein Tombola-Gewinn.

Mit dem Verein „Wir für Bergisch Gladbach“, der in diesem Jahr zum ersten Mal eine „Open Stage“ in der Fußgängerzone durchgeführt hat, konnten sich die Vertreterinnen und Vertreter über den ersten Platz und insgesamt 1.000 Euro Preisgeld freuen. Mit der Durchführung der Open Stage wurde unentdeckten Talenten in Bergisch Gladbach ein Gesicht gegeben. Die erste Ausgabe fand in der Fußgängerzone Bergisch Gladbach als Auftakt des städtischen Kultursommers statt. Hinsichtlich der Darbietungsform auf der Open Stage wurden den Teilnehmenden kaum Grenzen gesetzt. Ob Tanzen, Singen, Stand-up-Comedy oder auch das Ergebnis eines Jodelkurses – alles konnte zum Besten gegeben werden. Fünf bis maximal 20 Minuten hatten jeder Künstler oder jede Künstlerin die Bühne ganz für sich. So sollen auch in Zukunft weitere „Open Stages“ im Stadtgebiet veranstaltet werden, um so den jungen Kunstschaffenden aus Bergisch Gladbach eine Bühne zu bieten. „Es gibt offenbar eine ganze Menge toller Künstlerinnen und Künstler in unserer Stadt, deren Talent im Verborgenen schlummert und die eine Chance verdient haben, ihr Können öffentlich zu zeigen. Heute haben wir davon eine eindrucksvolle Kostprobe gehört“, freute sich Gabriele Gieraths, Vorstand von Wir für Bergisch Gladbach, mit Blick auf Lia und Alejandro, die die musikalischen Akzente des Abends gestalteten.

Preisverleihung 2. Kategorie: Alle Bergisch Gladbacherinnen und Bergisch Gladbacher

In dieser Kategorie entschied sich die Jury für einen geteilten zweiten Platz. Mit einem Preisgeld in Höhe von 750 Euro wurde das Projekt „Die Motte lebt“ des Bürger- und Heimatvereins Refrath e.V. (BHV) sowie das Gemeinschaftsprojekt von Himmel un Ääd mit dem Verein für Städtepartnerschaft Bergisch Gladbach – Ganey Tikva ausgezeichnet.

Die Motte gegenüber der Zeltkirche in Refrath ist eine Niederungsburg, die zwischen dem 9. und 15. Jahrhundert entstanden ist. Vor einem Jahr hat der BHV begonnen, dieses Refrather Kleinod aus dem Dornröschenschlaf zu wecken und durch verschiedene Veranstaltungen zu einem Ort der Begegnung zu machen - Begegnung zwischen Jung und Alt, zwischen Alteingesessenen und Zugezogenen. Während vier groß angelegter Feste innerhalb der letzten 12 Monate - des Kippekausenfestes im September 2021, des Adventsfestes im Dezember 2021, des Maifestes 2022 und des Veedelsfestes im August 2022 - stand die Motte als Veranstaltungsort im Fokus. Heimat wurde so erlebbar und spürbar.

In einem Kooperationsprojekt haben die beiden Vereine Himmel un Ääd e.V. und Städtepartnerschaft Ganey Tikva - Bergisch Gladbach e.V. jüdische Schicksale während der Nazi-Diktatur in den Fokus gerückt und dabei Fotos und Geschichten aus Bergisch Gladbach und der Partnerstadt Ganey Tikva in Israel in einer Zusammenschau präsentiert. „Zwei wirklich tolle und eindrucksvolle Projekte, die auf jeden Fall diese Auszeichnungen verdient haben“, freut sich Bürgermeister Frank Stein.

Den ersten Platz in der zweiten Kategorie belegte der Strundetal e.V. und konnte sich über ein Preisgeld von 1.000 Euro freuen. Seit seiner Gründung im Herbst 2016 kümmert sich der gemeinnützige Verein Strundetal e.V. um eine Aufwertung des oberen Strundetals. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, die besondere Natur im Strundetal zu erhalten und zu pflegen, die vielfältige Kultur im Strundetal zu fördern, das Bild der kulturhistorischen Landschaft und die zahlreichen Zeugnisse der Entwicklungsgeschichte des Strundetals in den Blick zu nehmen, die Infrastruktur für Leben, Arbeiten und Naherholung zu verbessern und Brauchtum zu pflegen.

Last but not least bat der Bürgermeister Vivica und Bastian Schmidt nach vorne, um sie mit dem Förderpreis in Höhe von 250 Euro auszuzeichnen. Die beiden hatten einen Imagefilm über den Stadtteil Refrath produziert, der erstmalig – und sicher nicht zum letzten Mal - beim Veedelsfest im August 2022 gezeigt wurde. Viele Refratherinnen und Refrather kommen darin zu Wort, es gibt aufwändig produzierte Drohnenaufnahmen, und der Dreh war durch Coronabedingungen zusätzlich erschwert. Insgesamt ein Projekt, das sich im wahrsten Sinne sehen lassen kann!

„Ich gratuliere allen Gewinnern zum Heimatpreis und bin begeistert von den tollen Projekten, die Sie alle auf die Beine gestellt haben. Menschen wie Sie braucht unsere Gesellschaft, denn ohne Ehrenamt würden ganz viele Dinge, die uns oft so selbstverständlich erscheinen, auf der Strecke bleiben“, resümierte Bürgermeister Frank Stein zum Abschluss der Feierstunde.