Direkt zur Suche und Hauptnavigation Direkt zum Inhalt
Übernehmen

Nacht der Kultur
„Round Midnight“ – Jazz-Konzert mit dem Dagmar Bunde Trio


„Dagmar sings with the sound and soul of an angel!“ (Jiggs Whigham)
Dieses Zitat aus der Feder der wohl bekanntesten amerikanischen Jazzikone in Deutschland kann kaum vielversprechender sein für einen im Rahmen der Kulturnacht musikalischen Sommerabend am See (je nach Wetterlage).

Die Sängerin Dagmar Bunde und ihre beiden Mitmusiker Thomas Rückert (p) und Martin Gjakonovski (db) kennen sich übrigens bereits seit Anfang der 90er Jahre aus ihrer gemeinsamen Studienzeit an der Kölner Musikhochschule. Beide Instrumentalisten gehören auch dem Dagmar Bunde Quartett an und sind somit ebenfalls mitverantwortlich dafür, dass das im Kölner Loft aufgenommene Album „My Jazz“ mit ausschließlich Modern Jazz-Kompositionen der Sängerin beim Deutschen Rock Pop Preis 2013 mit vier besten Preisen ausgezeichnet wurde, wie natürlich auch der zudem auf der CD zu hörende Schlagzeuger Jonas Burgwinkel.


Bereits 1990 gründete Dagmar Bunde ihr eigenes Jazzquartett, zu dessen langjährigen Mitstreitern in der Vergangenheit unter anderem die Musiker Markus Burger, Olaf Polziehn, Sascha Dellbrouck, Jens Foltynowicz, Kai Schönburg und Golo Maichel zählten.
„She is one of the great jazz singers“, schrieb der inzwischen verstorbene amerikanische Komponist Bill Motzing über die Sängerin, nachdem sie unter seiner Leitung als Solistin in einem Sinfonieorchester-Bigband-Projekt aufgetreten war. Und wie eine Journalistin ihren Gesang einmal treffend beschrieb – „ein Naturtalent mit fundierter Ausbildung, hat ein Markenzeichen, nämlich ein Höchstmaß an Virtuosität und Musikalität dynamisch-gefühlvoll, ausdrucksstark, indes authentisch und puristisch darzubieten.
Die in Köln geborene Sängerin und Komponistin erhielt bereits in ihrer Kindheit Klavier-, Geigen- und Schlagzeugunterricht und musizierte (jammte) regelmäßig im Kreis ihrer Familie. Mit 16 Jahren begann sie in Amateur- und semiprofessionellen Bands zu singen. Ihre Studiengänge zur Diplom-Musikerin und zur Staatlich geprüften Musikschullehrerin schloss Dagmar Bunde in den 90er Jahren an der Hochschule für Musik Köln als erste in ihrem Fach Jazz-Gesang mit Auszeichnung ab. Sie war Mitglied des Bundesjazzorchesters unter der Leitung von Peter Herbolzheimer und arbeitete bereits mit verschiedenen Bigbands und Künstlern aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammen, so im konzertanten Jazz mit Jiggs Whigham - mit „Jiggs & Friends“ die Sängerin bald auch wieder zu hören sein wird, mit Toni Lakatos und Wilson de Oliveira z. B. im Rahmen gemeinsamer Features mit dem Frankfurt Jazz Trio des Schlagzeugers Thomas Cremer, früher u. a. im Duo mit ihrem Lieblingstrompeter Stefan Meinberg sowie bis heute immer mal wieder an ihrer Seite mit Clemens Orth, Berthold Matschat, Martin Sasse, Rolf Marx, Bruno Müller sowie konzertant als jahrelange Leadsängerin mit zwei Kolleginnen in einem Showprojekt mit Wolfgang Sauer, Heinz Eckert oder im Duett mit dem Musicalsänger Koffi Missah für Stella Events auf der ITB. Darüber hinaus schrieb Bunde neben eigenen Jazzkompositionen auch deutschsprachige Auftragskompositionen für die Karl Schmidt Bigband, u. a. für den Reader‘s Digest Verlag. All dies und ihre Auftrittserfahrungen beim Bundespresse- oder Opernball, in zahlreichen Jazzclubs und auf teils auch internationalen Festivals bis hin zu Live-Radiosendungen mit der Bigband des Saarländischen Rundfunks oder ihrem eigenen Jazz-Duo bei „Hallo Ü-Wagen“ des WDR machen ihre enorme und außergewöhnlich große musikalische Bandbreite und Vielseitigkeit aus. Neben ihrer Lehrtätigkeit als Dozentin an der Universität Siegen (seit 1997 mit Unterbrechungen) und diversen Workshoparbeit, war Dagmar Bunde mitunter über 13 Jahre lang Gesanglehrerin und Chorleiterin an der hiesigen städt. Max-Bruch-Musikschule, die meisten ihrer vielen Privatschüler unterrichtet sie übrigens derzeit im Sinngewimmel in Refrath.

Thomas Rückert, der übrigens in Bergisch Gladbach zur Schule gegangen ist, begann 1990 mit dem Studium an der Musikhochschule Köln bei Rainer Brüninghaus und John Taylor, das er mit dem Aufbaustudiums „Konzertexamen“ zum Abschluss brachte. 1999 lebte er als Freelancemusiker in New York und kann mittlerweile neben vielen CD-Aufnahmen als Sideman auf fünf eigene Trioproduktionen (Pirouet und Doublemoon) zurückblicken. Er tourte sowohl im In- als auch im Ausland, er trat auf u.a. beim Rotterdamer Jazzfestival, dem Istanbuler Jazzfestival oder den Leverkusener Jazztagen. Er arbeitet mit Musikern und Bands zusammen wie der WDR Bigband, Mark Johnson, Greg Hutchinson, Donny McCathlin, Greetje Kauffeld, Mark Murphy, Kevin Mahogany, Tony Lakatos, Randy Brecker, Adam Nussbaum, Ack van Royen, Jay Anderson, John Goldsby, Marilyn Mazur, Eric Truffaz, Jacob Collier, seinen Triopartnern Reza Askari, Fabian Arends und nicht zuletzt mit seinem Bruder Jochen. Wichtig war für ihn vor allem die Zusammenarbeit und Freundschaft mit dem erst vor eine paar Jahren verstorbenen Saxofonisten Lee Konitz, den er als Freund, Kollegen und Mentor schätzen lernte. Neben seiner Tätigkeit als Jazzpianist unterrichtet Rückert an der Folkwang Musikhochschule in Essen, der Musikhochschule in Osnabrück und der Bergischen Universität Wuppertal.

Martin Gjakonovski stammt aus einer mazedonischen Musikerfamilie, lernte ab dem sechsten Lebensjahr Geige und wechselte mit 14 Jahren zum Kontrabass. 1991 übersiedelte er nach Köln, um an der renommierten Kölner Musikhochschule bei Reiner Linke und Dieter Manderscheid Jazz-Bass zu studieren. Darüber hinaus besuchte er Meisterkurse bei Reggie Workman, Arild Andersen, John Clayton, Mike Richmond und Eddie Gomez. Sein authentisches, vielseitiges Spiel hat ihn in die verschiedensten Jazz-Szenen gebracht von Avantgarde über Mainstream bis World Music. Seitdem hat er mehr als 200 CD-Produktionen mit unterschiedlichen Formationen aufgenommen, u.a. mit erstklassigen Jazzmusikern aus Deutschland, USA und Europa wie z.B. Dusko Goykovich, Bob Berg, Antonio Farao, Lynne Arriale, Adam Nussbaum, Bob Franceschini, Roy Hargrove, Bojan Z und vielen anderen. Auch als E-Bassist hat er sich einen Namen gemacht, u.a. mit Paul Shigihara, Michael Sagmeister und der WDR Big Band. Martin Gjakonovski war 7 Jahre festes Mitglied im Trio der Deutschen Jazzlegende Paul Kuhn und gehört zu den gefragtesten Bassisten Deutschlands. Er unterrichtet seit einigen Jahren an der Jazzabteilung der Musikhochschule Mainz.