Ein breiteres Publikum ansprechen mit Themen, die alle bewegen - diesen Weg will das Kunstmuseum Villa Zanders in Zukunft öfter gehen. Welches Sujet wäre da besser geeignet als die Küche? In jedem Haushalt findet man sie, mit vielen unterschiedlichen Facetten. Ab Oktober 2014 bis März 2015 wird dieser Vielzweckraum im Mittelpunkt der Ausstellung "Topf und Deckel" stehen. Warum jetzt schon die Ankündigung? Museumschefin Petra Oelschlägel ist stolz, zwei prominente Schirmherren gewonnen zu haben - Fritz Pleitgen und Nils Henkel.
Kunstausstellungen sind in unserem Museum immer zu sehen, doch selten sind sie so direkt mit dem Alltag verbunden. Die Thematik der Ausstellung, die durch sich wiederholende Kommentare von außen initiiert wurde (Bergisch Gladbach - Sterneküche), verbindet den Bereich der Küche mit der Kunst: in der gesamten Kunstgeschichte wird der Blick in die Küche und auf den Teller gepflegt.
In der Ausstellung soll der Focus auf die Küche selbst gelenkt werden, d.h. neben Küchenstillleben werden reale Arbeitsfelder und Kochstellen zu sehen sein. In den Gattungen Malerei, Skulptur, Installation, Video und insbesondere Fotografie werden vielschichtige Ansätze den Ort der Nahrungszubereitung beleuchten.
Dabei wird der Wandel der Küche als Ort der Arbeit, der Kommunikation und Ort der Selbstdarstellung angesprochen. Exemplarisch vermitteln Miniküchen von Designern einen Eindruck davon, wie stark dieser Ort bei Beibehaltung der Grundfunktion auch zu reduzieren ist.
Die Ausstellung wird künstlerische, sinnliche und ästhetische Aspekte vom Küchenstillleben zum Küchenleben herausstellen.
Einen wichtigen Bereich stellt auch der leere Topf / leere Teller - Hunger - dar. Dieser wird mit Beispielen aus der Kunst dargestellt und soll durch eine Kooperation mit Die TAFEL e.V. stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit dringen.
Wie bereits mit der Ausstellung „EINRICHTEN - Leben in Karton" beabsichtigt diese Ausstellung, die enge Verbindung von Kunst und Leben stärker in die Öffentlichkeit zu tragen. Welches Thema ist da verbindender als das Essen?
Wir freuen uns, zwei prominente Schirmherren für die Ausstellung gewonnen zu haben. Nils Henkel, Küchenchef des Restaurants im Schlosshotel Lerbach, sieht einen engen Zusammenhang zwischen Kochen und Kunst: "Wenn ich etwas koche, stelle ich mir vor, wie es später auszusehen hat, und wie ich es serviere. Die Umsetzung ist in der Kunst wie auch im Kochen von hohem Wert. Gut finde ich, dass jeder, der die Ausstellung besucht, einen Bezug zum Thema herstellen kann und sich auf verschiedene Arten angesprochen fühlt." Dr. Fritz Pleitgen, ehem. Intendant WDR streicht den sozialen Aspekt der Küche heraus: "Die Küche spielt in meiner Familie eine große Rolle. Sie dient als Ort der Begegnung und des Zusammenhalts. Die Küche ist zugleich aber auch ein sozialer Brennpunkt. Wo wir zu genüge an Nahrung haben, leiden andere Hunger."
- Eine Information des Kunstmuseums Villa Zanders -
26.06.2014
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