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Lerbacher Wald – Verwaltung setzt auf nachhaltige Waldrandkontrollen zur Verkehrssicherung in allen städtischen Waldflächen

Lerbacher Wald – Verwaltung setzt auf nachhaltige Waldrandkontrollen zur Verkehrssicherung in allen städtischen WaldflächenBild vergrößern

Die Stadt Bergisch Gladbach nimmt die Sicherheit Ihrer Bürgerinnen und Bürger ernst. Und dies auch im und am Wald. Dazu führt sie regelmäßig umfassende Kontrollen der Waldrandbereiche durch, um ihrer Verkehrssicherungspflicht nachzukommen. Ziel ist es dabei, potenzielle Gefahren durch geschädigte oder instabile Bäume frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen. Auch in den neu erworbenen Teilen des Lerbacher Waldes werden diese Kontrollen durchgeführt.

Welche Bäume am Wegesrand kontrolliert werden, lässt sich gut an den vorhandenen Ziffern auf der Baumrinde erkennen. „Dass ein Baum gekennzeichnet wird bedeutet nicht, dass er demnächst gefällt werden muss – meistens sind einige Äste trocken und drohen herunterzufallen oder andere Schäden sind festgestellt worden, die durch einfache Maßnahmen beseitigt werden können, ohne gleich auf den Baum verzichten zu müssen“, so Thore Eggert, Beigeordneter für Immobilien, Liegenschaften und StadtGrün.

Grundlage für die Kontrollen ist die gesetzliche Verpflichtung, dass die Stadt als Eigentümerin dafür Sorge zu tragen hat, dass von ihrem Grundstück keine Gefahren für die Öffentlichkeit ausgehen.

Umfang und Ablauf der Kontrollen

Die Waldrandkontrollen (WRK) werden an rund 62 Kilometern der städtischen Wälder durchgeführt. Dabei erfolgen die Baumkontrollen nach den Baumkontrollrichtlinien der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. (FLL). Um eine ganzheitliche Einschätzung der Baumbestände zu ermöglichen, finden die Untersuchungen in einem 15-monatigen Rhythmus statt – jeweils im belaubten und unbelaubten Zustand der Bäume. Die erfassten schadhaften Bäume werden dokumentiert und markiert, um gezielte Maßnahmen zur Wiederherstellung der Verkehrssicherheit zu ergreifen. Bei der letzten Kontrolle im November/Dezember 2023 wurden 1.129 notwendige Maßnahmen identifiziert und umgesetzt. Die aktuellen Kontrollen laufen bereits wieder an.

Gezielte Maßnahmen für eine nachhaltige Waldentwicklung

„Die Stadt Bergisch Gladbach verfolgt das Prinzip des Dauerwaldes, das eine langfristige, nachhaltige und stabile Waldbewirtschaftung zum Ziel hat. Die zunehmenden klimatischen Veränderungen führen zu vermehrtem Trockenstress und Pilzbefall. Daher sind gezielte Maßnahmen erforderlich, um die langfristige Stabilität der Bestände zu sichern. Auch wenn die Entnahme alter Bäume oft kritisch gesehen wird, ist sie in bestimmten Fällen unumgänglich, um einen gesunden und stabilen Waldbestand zu erhalten“, führt Theodor Schmidt, Abteilungsleiter der Gebäude- und Grundstücksverwaltung weiter aus.

Besonders an Waldrändern, Wegen und in der Nähe von Siedlungen ist die Entfernung von abgestorbenen oder gefährdeten Bäumen notwendig, um Gefahren für die Öffentlichkeit zu minimieren. Wo immer möglich, wird auf Kroneneinkürzungen, die Entfernung von Totholz und Lichtraumprofilschnitte gesetzt. Fällungen sind die letzte Option und werden nur dann durchgeführt, wenn keine Alternativen bestehen. Nach notwendigen Eingriffen wird auf eine natürliche Wiederbewaldung durch Naturverjüngung oder gezielte Pflanzmaßnahmen mit standortgerechten Baumarten gesetzt. So soll langfristig ein stabiler und widerstandsfähiger Wald entstehen.

Die steigende Zahl erforderlicher Maßnahmen und begrenzte Kapazitäten führen dazu, dass die Arbeiten nach einer klaren Priorisierung der Gefahrenlage erfolgen. Die Stadt Bergisch Gladbach bleibt jedoch ihrem Ziel verpflichtet, eine nachhaltige und sichere Waldentwicklung zu gewährleisten und damit die Natur und die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen zu schützen.

Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbeirat des RBK

Der Naturschutzbeirat des Rheinisch-Bergischen Kreises (RBK) war auf Fällaktionen an den Wegen im Lerbacher Wald aufmerksam geworden. Bei einem Gespräch mit dem zuständigen Beigeordneten und Stadtkämmerer Thore Eggert, an dem mehrere Mitglieder des Naturschutzbeirats teilnahmen, wurden die bereits laufenden und noch anstehenden Maßnahmen, die im Auftrag der Stadt vom Holzkontor Bergisches Land durchgeführt werden, näher besprochen. Seitens des Naturschutzbeirats wurde dieses Vorgehen begrüßt, frühzeitig informiert zu werden, um die Entwicklung des Waldes gerade in diesem äußerst sensiblen Bereich in unmittelbarer Innenstadtnähe gemeinsam zu begleiten und auch Anregungen aus dem Gremium geben zu können.