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Bergisch Gladbach steht weiter an der Seite Butschas

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Drei Jahre nach der Invasion: Bergisch Gladbach steht weiter an der Seite Butschas
Bergisch Gladbach, 24. Februar 2025 – Heute jährt sich der Beginn der russischen Vollinvasion in die Ukraine zum dritten Mal.

Drei Jahre, die von Leid, Zerstörung und ungebrochener Widerstandskraft geprägt sind. Der Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Bergisch Gladbach – Butscha e.V. blickt an diesem Tag mit Betroffenheit auf die anhaltenden Kriegshandlungen – aber auch auf drei Jahre gelebte Solidarität mit den Menschen in der ukrainischen Partnerstadt Butscha.

„Wir bedauern zutiefst, dass der Krieg noch immer das Leben in Butscha bestimmt. Doch unsere Partnerschaft ist kein Lippenbekenntnis, sondern ein festes Versprechen: Wir stehen an der Seite Butschas – heute, morgen und solange es nötig ist“, sagt Frank Haag, Vorsitzender des Vereins.

Eine Partnerschaft, die lebt – trotz widrigster Umstände
Was als Zeichen der Verbundenheit begann, ist längst ein tragfähiges Netzwerk aus Hilfstransporten, gegenseitigen Besuchen und Projekten geworden. Seit Kriegsbeginn hat der Verein zehn Hilfstransporte nach Butscha organisiert – beladen mit medizinischer Ausrüstung, Feuerwehrtechnik, Stromgeneratoren und unzähligen Sachspenden. In einer kalten, dunklen Welt sind es diese Zeichen der Hilfe, die Hoffnung geben. „Jeder Transport ist mehr als eine logistische Leistung – er ist ein Signal: Ihr seid nicht allein“, betont Timo Stein, der seit Anfang an die Planung der Transporte übernommen hat.

Auch der persönliche Austausch bleibt trotz der Umstände lebendig. Im Januar 2024 konnte eine Delegation aus Butscha in Bergisch Gladbach empfangen werden, um gemeinsam die Stele einzuweihen, die Bürgermeister Frank Stein von seinem Amtskollegen Anatolii Fedoruk als Zeichen der Verbundenheit erhalten hatte. Trotz Reisebeschränkungen war es ein wertvoller Moment der Begegnung. Im Sommer 2024 organisierten Vereinsmitglieder zudem ein rheinisches Fest in Butscha, das den Menschen dort ein Stück rheinische Lebensfreude brachte und den kulturellen Austausch weiter vertiefte. Ein weiterer bedeutender Moment war der Besuch von Bürgermeister Anatolii Fedoruk im Januar 2025 in Bergisch Gladbach, bei dem die enge Verbindung zwischen beiden Städten erneut bestätigt wurde.

„Partnerschaften wie diese sind ein starkes Zeichen, dass Solidarität mehr sein kann als Worte. Sie bedeutet, Verantwortung zu übernehmen – für einander, für den Frieden und für die Werte, die uns verbinden“, sagt Bürgermeister Frank Stein.

Von Schulpartnerschaften bis zur Feuerwehr – gelebte Freundschaft
Besonders die Jugend liegt dem Verein am Herzen: Der zweite Schüleraustausch zwischen der Integrierten Gesamtschule Paffrath und der Schule #5 in Butscha führte junge Menschen aus beiden Städten zusammen – für viele Schülerinnen und Schüler aus Butscha eine seltene Gelegenheit, den Alltag in einem friedlichen Land zu erleben. „Junge Menschen miteinander zu verbinden, ist vielleicht unser wichtigster Beitrag für eine bessere Zukunft“, sagt Arne Meinhardt, der sich von Seiten des Vereins um den Austausch kümmert.
Doch auch auf anderen Ebenen wird die Partnerschaft gestärkt: So wurde ein ausgemustertes Löschgruppenfahrzeug der Feuerwehr Burscheid nach Butscha überführt – ein dringend benötigtes Einsatzmittel in einer Stadt, die immer wieder mit den Folgen der Angriffe kämpfen muss.

Honig als Symbol der Verbundenheit
Neben der humanitären Hilfe setzt der Verein auch auf wirtschaftliche Unterstützung. Aktuell ist in Bergisch Gladbach Honig aus Butscha erhältlich – ein direkter Weg, um den lokalen Imkern in der Partnerstadt zu helfen. „Dieser Honig steht für mehr als nur Genuss – er steht für Widerstandskraft und den Wunsch, trotz allem nach vorne zu blicken“, erläutert Niklas Habers, der den Honig im Dezember 2024 beim letzten Besuch in Butscha von den dortigen Imkern in Empfang genommen hat. Inzwischen wurde er von Mitgliedern der Bienen-AG an der IGP in Paffrath in Gläser abgefüllt und kann über den Verein erworben werden.

Kein Gewöhnen an das Unfassbare
Drei Jahre nach Kriegsbeginn bleibt eines klar: Die Not in der Ukraine ist nicht weniger geworden, auch wenn die Schlagzeilen weniger werden. „Wir dürfen nicht abstumpfen. Unsere Aufgabe als Partnerschaftsverein ist es, nicht nachzulassen – in der Unterstützung, im Austausch und in der Erinnerung daran, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist“, betont Haag.
Der Verein ruft die Bürgerinnen und Bürger von Bergisch Gladbach auf, die Partnerschaft weiter zu stärken – sei es durch Spenden, Mitmachaktionen oder den Kauf von Butscha-Honig. Denn Hilfe ist mehr als eine Geste – sie ist ein Zeichen der Menschlichkeit, das weit über diesen Jahrestag hinauswirkt.

Eine Pressemitteilung vom Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Bergisch Gladbach – Butscha e. V.

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