ASG entscheidet am Donnerstag, den 13. Februar über die Konkretisierung der Durchführung der Schulbaupriorisierung
Um eine moderne und zukunftsfähige Bildungsinfrastruktur zu gewährleisten, müssen fast alle Bergisch Gladbacher Schulen umfassend saniert oder neugebaut werden. Um dieses Prozedere so effizient und transparent wie möglich zu gestalten, entscheidet der Ausschuss für Schule und Gebäudewirtschaft (ASG) in seiner Sitzung am Donnerstag, den 13. Februar über die Einführung von Schulbaustandards und den Zeitplan für die anstehenden Schulsanierungen.
Bereits im Februar 2024 hat der ASG eine Priorisierung der Schulsanierungen beschlossen und somit eine Reihenfolge der zu sanierenden Gebäude festgelegt. Dies konkretisiert sich nun über eine ergänzende Zeitplanung sowie Leitlinien, nach welchen Vorgaben die neuen Bergisch Gladbacher Schulen gebaut werden. Der ASG hat im Februar 2025 die Möglichkeiten, weitere Weichen für die Umsetzung der Schulbaupriorisierung zu stellen.
Zeitplan der Schulsanierung
Nach dem Beschluss der Reihenfolge der zu sanierenden Schulen wurde durch die Abteilung Hochbau eine entsprechende Planung des Durchführungszeitraums unter Einbeziehung sowohl der städtischen Personalkapazitäten, als auch denen der Schulbau GmbH erstellt. Mitberücksichtigt wurde ebenfalls, dass der Personalbedarf für den laufenden Betrieb der Schulen sichergestellt werden muss und somit auch Personal hierfür vorzusehen ist. Auch für unvorhersehbare Ereignisse und zeitaufwendige Erstellung oder Änderung von Bebauungsplänen wurden zeitliche Puffer berücksichtigt. Aufgrund des Umfangs und der Komplexität der Bauprojekte wurde ein zeitlicher Ansatz von 8 Jahren für Grundschulen und 12 Jahren für weiterführende Schulen als Projektzeitspanne gewählt.
„Die sich daraus ergebenden Zeithorizonte verdeutlichen eindrücklich den enormen Umfang der anstehenden Aufgaben. Nur der gemeinsame Einsatz der städtischen Hochbauabteilung und der Schulbau GmbH ermöglicht überhaupt die Einhaltung des Gesamtzeitplans zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Jegliche Schulbaumaßnahmen stehen hier im stetigen Spannungsverhältnis zwischen Kosten, Qualitäten und zeitlichen Realisierungsnotwendigkeiten“, erläutert Stadtkämmerer und Schulbaudezernent Thore Eggert.
Bürgermeister Frank Stein sagt: „Die sehr sorgfältige und präzise Untersuchung der Fachverwaltung schafft die notwendige Transparenz, zeigt aber auch in durchaus ernüchternder Klarheit die Dimension der Aufgabe. Wenn man bedenkt, dass die Schullaufbahn unserer Kinder 10 oder maximal 13 Jahre dauert, hielte ich eine über 15 Jahre hinausgehende Gesamtlaufzeit der Sanierung aller Schulen inklusive der notwendigen Neubauten für nicht zufriedenstellend. Das würde bedeuten, dass mehrere Schülergenerationen über ihre ganze Schullaufbahn hinweg nicht oder nur teilweise vom Schulbau-Programm profitieren würden. Wer das nicht will, muss den Weg einer signifikanten Mehrung des Fachpersonals in der Hochbauabteilung sowie bei der Schulbaugesellschaft gehen, verbunden mit einer Optimierung und Beschleunigung der verwaltungsinternen Prozesse.“
Vor diesem Hintergrund hat die Verwaltung die Beschleunigungspotentiale ermittelt. Neben der Betrachtung von möglichen Personalzusetzungen, wurden Optimierungsmöglichkeiten für verwaltungsinterne Prozesse ermittelt, um die Anzahl der gleichzeitig zu bearbeitenden Schulbauprojekte erhöhen zu können. Optimierungspotential liegt hierbei insbesondere in einer verstärkten zukünftigen Zusammenarbeit mit Investoren, besserer Nutzung von Synergieeffekten und digitalen technischen Unterstützungs- und Automatisierungsleistungen sowie der zusätzlichen Einbindung von externen Projektsteuerern bei großen Bauvorhaben. „Wir prüfen bereits jetzt bei jedem Schulbauvorhaben, wie wir dies zeitkritisch bestmöglich umgesetzt bekommen und steuern intensiv hinsichtlich unserer internen Prozess- und Entscheidungsabläufe“, so Eggert abschließend.
„Es geht hier um die Erfüllung einer zentralen kommunalen Pflichtsaufgabe. Aufgabe des neuen Rates wird es sein, im Rahmen von Haushaltsplan und Stellenplan 2026 und der damit verbundenen Finanzplanung darüber zu entscheiden“, so Bürgermeister Frank Stein.
Einführung von Schulbaustandards
Im ASG stellt die Stadt Bergisch Gladbach außerdem die Einführung von Standards für den Bau und die Sanierung der Schulen vor. Diese Leitlinien setzen auf Nachhaltigkeit, Verbesserung der digitalen Ausstattung, Barrierefreiheit und die Förderung einer gesunden und förderlichen Lernumgebung.
Die Anforderungen an Schulen haben sich in den letzten Jahren grundlegend gewandelt. Neben klassischen Klassenräumen müssen Schulen heute flexible Lernräume, moderne Technologien und nachhaltige Bauweisen bieten. Die neuen Standards tragen diesen Anforderungen Rechnung und schaffen die Grundlage für eine zeitgemäße Bildung.
Der von der Verwaltung eingereichte Vorschlag umfasst diverse Richtlinien für den Schulbau. Von übergeordneten Anforderungen, wie der Standortplanung, der Gestaltung der Architektur und der Gebäudeorganisation, über bautechnische Standards, z.B. zu Sanitäreinrichtungen, raumlufttechnischen oder auch elektrischen Anlagen, bis hin zur Gestaltung von Außenbereichen, der Barrierefreiheit, der Verwendung von umweltfreundlichen Baustoffen oder der Schul-IT. „Mit diesen neuen Standards stellen wir sicher, dass unsere Schulen nicht nur Orte des Lernens sind, sondern auch Räume, die Kreativität und Innovation fördern“, erläutert Alexandra Meuthen, Leiterin des Fachbereichs 8, Immobilienbetrieb.
Die Nutzung der Schulbaustandards ermöglicht daneben eine Vereinfachung in der Beauftragung von Dienstleistern, insbesondere für Beauftragungen der Schulbau GmbH. „Hierbei handelt es sich um ein nicht zu vernachlässigendes Beschleunigungspotential im Zuge der Umsetzung der Schulbaupriorisierung“, so Meuthen.
Im Einzelfall müssen die Bergisch Gladbacher Schulbaustandards aber auch ermöglichen, an spezifische Bedürfnisse des jeweiligen Schulbauvorhabens angepasst zu werden. Dies gilt insbesondere für Gebäude im Bestand, Umnutzungen oder pädagogische Konzepte bzw. Schulformen und Sportstätten mit abweichendem Bedarf.
Wenn der ASG die Schulbaustandards, wie von der Verwaltung empfohlen, beschließt, werden sie bei allen anstehenden Schulsanierungen im Stadtgebiet dementsprechend umgesetzt. Die entsprechenden Ausschussvorlagen sind im Ratsinformationssystem abrufbar unter https://www.bergischgladbach.de/ratsinformationssystem.aspx.