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"Du hast jawohl ´ne Meise“ – StadtGrün schafft Wohnraum für Meise & Co.

"Du hast jawohl ´ne Meise“ – StadtGrün schafft Wohnraum für Meise & Co.Bild vergrößernMarcel Lorch (StadtGrün, Grünflächenunterhaltung), Thore Eggert (Beigeordneter), Christian Nollen (Abteilungsleiter StadtGrün)

Lebensräume für wildlebende Tiere sind in städtischen Gebieten häufig rar. Daher hat sich die Abteilung StadtGrün dazu entschieden, etwas dagegen zu tun: Unter dem Motto „Du hast jawohl ‘ne Meise“ hängt StadtGrün in diesem Herbst 150 Nisthöhlen in Parkanlagen, an Straßenbäumen und auf den städtischen Friedhöfen auf.

Der erste Nistkasten wurde im Rahmen eines Pressetermins am Donnerstag, den 7. November vom Beigeordneten Thore Eggert an der alten Esskastanie (Baumkatasternummer 1) im Innenhof des Technischen Rathauses Bensberg aufgehängt. Im Frühjahr 2025 stehen dann alle Nisthöhlen als Brutraum zur Verfügung. Im kommenden Winter können die neuen Nisthöhlen den Vögeln bereits als Nachtquartiere dienen. Denn dieser Schutz vor Zugluft und Kälte ist, noch stärker als eine Fütterung, ein wichtiger Faktor für das Überleben im Winter.

Im Rahmen der Vorbereitungen hat sich StadtGrün auch die naturschutzfachliche Beratung der städtischen Abteilung Umweltschutz eingeholt. So konnten beispielsweise Details zur Auswahl der Nisthöhlen, die Aufhängung am Baum, das Thema Marderschutz und auch die jährlich notwendige Reinigung abgestimmt werden, damit die Investition von ca. 4.500 Euro sowohl finanziell als auch ökologisch nachhaltig getätigt wird. „Die professionellen Nisthöhlen sind aus einem atmungsaktiven Beton und halten ein Leben lang“, so StadtGrün-Leiter Christian Nollen.

Mit den ausgewählten Nisthöhlen werden potenzielle Bewohner wie Kohl-, Blau-, Sumpf-, Tannen- und Haubenmeise, Gartenrotschwanz, Kleiber, Halsband- und Trauerschnäpper sowie Feld- und Haussperling angesprochen.

Das Projekt „Du hast jawohl ‘ne Meise!“ hat zudem viele weitere positive Nebeneffekte. So würde sich so manche Rosskastanie - wie beispielsweise das riesige Exemplar im Forumpark - eine ganze Schar von Meisen wünschen. Die Rosskastanien leiden nämlich flächendeckend unter der Kastanienminiermotte, deren Larven die Blätter anfressen. Dadurch werden die Blätter im Sommer braun und unansehnlich, die Photosyntheseleistung des Baumes ist reduziert und damit auch die Vitalität und in der Folge auch die Lebenserwartung des Baumes. Bei Meisen wiederum stehen die Larven der Kastanienminiermotte als Proteinsnack hoch im Kurs, was die Meise aus Sicht des Pflanzenschutzes zum sogenannten ‚Nützling‘ macht. Dieses Beispiel zeigt, wie das gezielte Aufhängen von Nisthöhlen nicht nur einen Beitrag zur Biodiversität, sondern auch zum Pflanzenschutz leistet und damit zu einem gesunden Baumbestand und einem gesunden Stadtklima beiträgt.

Die Stadtverwaltung möchte mit der Aktion „Du hast jawohl ‘ne Meise!“ zeigen, wie einfach ein Beitrag für ein gesundes Lebensumfeld sein kann. Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen auch selbst ‚Wohnraum‘ für wildlebende Tiere in ihrem Garten oder an ihrem Gebäude zu schaffen. „Ein wenig Pflege ist allerdings unbedingt nötig. Denn werden die Nisthöhlen nicht einmal im zeitigen Frühjahr gereinigt, so nehmen sie viele Vögel nicht mehr an und sie würden ihren Nutzen verlieren. Einmal alles raus holen genügt schon“, erläutert und motiviert Carsten Mai, Mitarbeiter in der Abteilung Umweltschutz.