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Schülergruppe aus Butscha zu Gast in Bergisch Gladbach – Weitere Delegationsmitglieder aus der ukrainischen Partnerstadt erhielten kriegsbedingt keine Ausreiseerlaubnis

Schülergruppe aus Butscha zu Gast in Bergisch Gladbach – Weitere Delegationsmitglieder aus der ukrainischen Partnerstadt erhielten kriegsbedingt keine AusreiseerlaubnisBild vergrößern Bürgermeister Frank Stein Stein empfing die Gruppe aus Butscha mit ihren Gastgebern und Spendern, Foto: Guido Wagner

Normalerweise ist das Bergisch Gladbacher Stadtfest immer auch ein Ort der Begegnung mit Bergisch Gladbachs Freunden aus den Partnerstädten.

Aber derzeit herrscht in mehreren dieser Städte Krieg – und nichts ist „normal“. So hat auch ein Großteil der Delegation aus Bergisch Gladbachs ukrainischer Partnerstadt Butscha kurzfristig absagen müssen. Der Grund: Es gab keine Ausreisegenehmigung für die daheim dringend benötigten Vertreter der Stadtverwaltung.

Fünf Mal haben allein in den vergangenen 24 Stunden in der Stadt nordwestlich von Kiew die Luftalarmsirenen geheult. Aus eigener Erfahrung vergangener Hilfskonvois nach Butscha wissen die Mitglieder des Vereins zu Förderung der Städtepartnerschaft Bergisch Gladbach – Butscha nur zu gut, wie angespannt dann die Situation sein kann, zumal wenn der Strom ausfällt und die Luftabwehr in unmittelbarer Nähe zu hören ist, um die zumeist auf Kiew zielenden Raketen und Drohnen abzufangen.

Umso mehr freuen sich die Vertreter des Bergisch Gladbacher Partnerschaftsvereins, dass die angekündigte Schülergruppe aus Butscha, die in diesen Tagen in Bergisch Gladbacher Familien und an der Integrierten Gesamtschule Paffrath zu Gast ist, wie geplant wohlbehalten in Bergisch Gladbach angekommen ist. Dort besuchen sie nun mit ihren Gastgebern die Schule, unternehmen Ausflüge nach Köln und ins LVR-Freilichtmuseum in Lindlar und erleben ein paar hoffentlich unbeschwerte Tage – ohne Luftalarm.

„Es ist gut, dass unsere Schülerinnen und Schüler den Krieg ein paar Tage hinter sich lassen können. Wir sind sehr dankbar dafür“, sagt Lehrerin Tanja Rybakova, die die Gruppe mit ihrer Kollegin Iryna Kukushkina begleitet. „Wir sind sehr froh, dass trotz aller aktueller Einschränkungen der bereits zweite Besuch von Schülern aus Butscha bei uns möglich ist“, sagt Frank Haag, Vorsitzender des Partnerschaftsvereins. „Und wir danken allen, die diesen Besuch ermöglicht haben“, ergänzt Arne Meinhardt, der den Besuch vom Partnerschaftsverein eng begleitet. „Es geht nichts über die Begegnung von Menschen.“

Am Mittwoch wurden die Schüler, ihre Lehrerinnen und Gastgeber von Bürgermeister Frank Stein empfangen, der sie herzlich in der Stadt willkommen hieß und sein großes Interesse an den schulischen Aktivitäten und dem weiteren Programm bekundete. Tanja Rybakova bedankte sich für die Einladung und drückte die gemeinsamen Gefühle aus: „Das Einzige, was zählt, ist die Zukunft – sind unsere Kinder! Hier in Bergisch Gladbach erleben wir, wie schön eine Welt ohne Krieg sein kann. Und wir erfahren gemeinsam, welchen Wert Freundschaft hat.“

Dieser Austausch wurde dank der großzügigen Unterstützung der Belkaw und des Vereins „Bürger für uns Pänz“ ermöglicht. Belkaw-Geschäftsführer Manfred Habrunner, der auch im Vorstand des Vereins tätig ist, begrüßte die Gäste aus Butscha und zeigte sich tief bewegt.