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NSU-Mahnmals 10+1 auf dem Quirlsberg eröffnet

NSU-Mahnmals 10+1 auf dem Quirlsberg eröffnetBild vergrößernEröffnung des NSU-Mahnmals am 7. Juni 2024

Die Morde der rechtsextremen Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) haben damals Deutschland und die Welt erschüttert. Auch wenn unter den Opfern keine Bergisch Gladbacher waren, soll mit dem NSU-Mahnmal 10+1 an die Anschläge und Morde des rechtsextremistischen NSU erinnert werden.

Dies ist dem Integrationsrat Bergisch Gladbach ein wichtiges Anliegen. Das Mahnmal wurde am Freitag, den 7. Juni eingeweiht.

Zwischen 2000 und 2006 ermordete die Terrorgruppe neun Menschen mit Migrationshintergrund und 2007 eine Polizistin. Zur Erinnerung an jedes dieser zehn Opfer wird auf dem Quirlsberg ein Obstbaum gepflanzt. Der elfte Baum, der am 7. Juni 2024 um 16.30 Uhr gepflanzt wurde, steht symbolisch für alle weiteren unbekannten Opfer rassistischer Gewalt. Diese Pflanzung wurde u.a. von Bürgermeister Frank Stein, dem Vorsitzenden des Integrationsrates Redouan Tollih, Tayfun Keltek als Vorsitzender des Landesintegrationsrates und Pfarrer Bierei von der Evangelischen Kirchengemeinde vorgenommen. Zu Gast war auch der Diplompsychologe Dr. phil. Ali Kemal Gün, der über die Auswirkungen dieser schrecklichen Ereignisse auf die Angehörigen der NSU-Opfer berichtete.

Bürgermeister Frank Stein betonte: „Gerade in dieser aktuell bewegten Zeit, in der Rechtsextremismus und rechte Gewalt wieder erstarken, ist es wichtig, eine Erinnerungskultur wach zu halten, die deutlich macht, wo solche Entwicklungen hinführen. Dafür steht dieses NSU-Mahnmal 10+1.“

Die Kampagne 10+1 ins Leben rief der Landesintegrationsrat Nordrhein-Westfalen 2020, nachdem mehrfach, wie etwa in Zwickau, Erinnerungsstätten für die NSU-Opfer geschändet oder zerstört wurden. Bereits über 30 Städte, darunter Aachen, Köln, Dormagen, Eschweiler, Düsseldorf und Voerde, haben diese Gedenkstätte 10+1 Bäume umgesetzt.

Mit dem NSU-Mahnmal 10+1 auf dem Quirlsberg wird an folgende Opfer erinnert:
Enver Şimşek / ermordet am 09. September 2000, Nürnberg
Abdurrahim Özüdoğru / ermordet am 13. Juni 2001, Nürnberg
Süleyman Taşköprü / ermordet am 27. Juni 2001, Hamburg
Habil Kılıç / ermordet am 29. August 2001, München
Mehmet Turgut / ermordet am 25. Februar 2004, Rostock
Ismail Yaşar / ermordet am 09. Juni 2005, Nürnberg
Theodoros Boulgarides / ermordet am 15. Juni 2005, München
Mehmet Kubaşık / ermordet am 04. April 2006, Dortmund
Halit Yozgat / ermordet am 06. April 2006, Kassel
Michèle Kiesewetter / ermordet am 25.April 2007, Heilbronn