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Bergisch Gladbacher Digitalisierungsprozess ist Forschungsgegenstand der Uni Potsdam

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Die Digitalisierungsmaßnahmen bei der Stadt Bergisch Gladbach sind aktuell Gegenstand eines länderübergreifenden Forschungsprojektes: Die Uni Potsdam hat den Transformationsprozess der hiesigen Verwaltung in den Fokus ihrer Untersuchungen genommen. Um sich einen Eindruck aus nächster Nähe zu verschaffen, waren jüngst zwei Promovierende in Bergisch Gladbach zu Gast.

Zwei Tage lang haben Justine Marienfeldt und Jakob Kühler diverse Termine begleitet – vom Strategiegespräch zur Digitalisierung von Bauakten bis zur Konsolidierung der Serviceportale in NRW. Darüber hinaus wurde eine Interviewreihe fortgeführt, die bisher ausschließlich per Videokonferenz erfolgte.

Nicht nur die Promovierenden erhielten dabei vielerlei neue Einblicke, auch sie selbst mussten Fragen der Bergisch Gladbacher Projektpartner beantworten. So interessierte es besonders brennend, wie man in Potsdam überhaupt auf die Stadt Bergisch Gladbach aufmerksam wurde. Jakob Kühler erklärte dazu, dass ihr Projektteam auf der Suche nach einer „typischen“ Kommune gewesen sei, aus der Rückschlüsse auf andere vergleichbare Kommunen gezogen werden können – nicht zu groß oder zu klein, weder einer Modellregion zugehörig noch besonders privilegiert wie z.B. eine Landeshauptstadt. Justine Marienfeldt ergänzte, dass es auch eine wichtige Rolle gespielt hatte, wie die Materie vor Ort angegangen wird: „Uns ist Bergisch Gladbach durch eine transparente und strukturierte Planung für den Umgang mit der Digitalen Transformation aufgefallen.“

Die Reise nach Bergisch Gladbach hatte in erster Linie den Zweck, einen Realitätscheck durchzuführen, sich ein Bild von der Tagesstruktur machen und auch die Stimmung zu erfassen, so Kühler: „An wie vielen Baustellen wird wirklich gearbeitet? Wer arbeitet an welcher Baustelle? Und wo unterscheidet sich der Verwaltungsalltag von den Debatten, die in der Wissenschaft zum Thema Digitalisierung geführt werden?" Beeindruckt waren sie von dem Engagement in der Bergisch Gladbacher Verwaltung, Schritt für Schritt die eigene digitale Entwicklung voranzubringen - sowohl im Hinblick auf das ganzheitliche Vorgehen als auch den Einsatz in den einzelnen Fachabteilungen.

Am Ende ihrer Recherchen erwarten die Forschenden einen guten Überblick, um einen aktuellen Stand der Verwaltungsdigitalisierung im europaweiten Vergleich erheben zu können. Justine Marienfeldt erklärt dazu: „Der Vergleich soll aufzeigen, wie sich die Rahmenbedingungen und Digitalisierungsstände in den jeweiligen Ländern voneinander unterscheiden."

Positiv überrascht waren die beiden von der Freundlichkeit und Offenheit, mit der ihnen in Bergisch Gladbach begegnet wurde: „Wir haben uns sehr darüber gefreut, und so war es uns möglich, besonders viele Informationen zusammenzutragen und uns ein klares Bild zu machen."

Zum Forschungsprojekt:

"Digitale Transformation auf der lokalen Ebene der Verwaltung in Europa: Dynamics and Effects from a Cross-Countries and Over-Time Comparative Perspective (DIGILOG)" lautet der volle Name des gemeinsamen dreijährigen Forschungsprojektes der Universität Potsdam, der Züricher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) und der Wirtschaftsuniversität Wien. Das Ziel des Projektes besteht im Aufbau eines systematischen, intereuropäischen und vergleichenden Wissens über die digitale Transformation auf lokaler Ebene.

Bergisch Gladbach ist der Uni Potsdam unter anderem durch den Think Tank "Digitale Papierstadt" und die transparent aufbereitete E-Government-Strategie der Verwaltung ins Auge gefallen. Neben dem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn, ergeben sich für die Stadt Bergisch Gladbach auch der Anlass und die Möglichkeit zur europaweiten Vernetzung mit kommunalen Akteuren, die in vergleichbarer Rolle wie die Stadtverwaltung an der digitalen Transformation beteiligt sind.

https://www.uni-potsdam.de/de/ls-puma/forschung/digilog
https://www.bergischgladbach.de/digitalisierung.aspx