BUNT STATT GRAU - Lebendige Vorgärten für Bergisch Gladbach
Erster Vorgartenwettbewerb findet mit unterhaltsamer Preisverleihung einen feierlichen Abschluss
Mit einer unterhaltsamen Preisverleihung im Bensberger Ratssaal fand der erste Vorgartenwettbewerb „BUNT STATT GRAU“, gemeinsam organisiert von StadtGrün, den Klimafreunden Rhein-Berg e.V. sowie dem Klimaschutzmanagement am vergangenen Mittwoch, 26. Oktober 2022, einen feierlichen Abschluss.
Bis zum 31. August 2022, hatten die Bürgerinnen und Bürger sowie Firmen und Vereine Bergisch Gladbachs die Möglichkeit, an diesem Wettbewerb teilzunehmen und ihren ganz persönlichen Beitrag für eine klimafreundlichere Stadt zu leisten. „Mit so einer Vielzahl an Bewerbungen hätten wir ehrlicher weise nicht gerechnet“, zeigt sich Frank Stein, Bürgermeister der Stadt Bergisch Gladbach, zu Beginn der Veranstaltung begeistert.
Insgesamt 71 Bewerbungen wurden durch die Fachjury gesichtet und auf eine engere Auswahl von 16 Einsendungen begrenzt. Aus dieser Auswahl wurden sechs Vorgärten begutachtet. „Uns ist die Entscheidung wirklich nicht leichtgefallen“, fasst Petra Lebek von den Klimafreunde Rhein-Berg e. V. zusammen.
Gewinnerinnen und Gewinner - Kategorie "Private Vorgärten"
Der Wettbewerb wurde durch die Dr. Jürgen Rembold Stiftung zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements unterstützt. „Der Klimawandel macht uns deutlich, wie dringlich bürgerschaftliches Engagement ist, denn hier können wesentliche Fortschritte nur dann erzielt werden, wenn sich möglichst viele Menschen engagieren“, so Stifter Dr. Jürgen Rembold.
In der Kategorie „Gute Beispiele private Vorgärten“ konnten sich über den 1. Platz das Ehepaar Alter sowie die Familie Lehmann freuen. Bei Familie Alter handelt es sich um einen Vorgarten eines Mehrfamilienhauses. Die Bodenbeschaffung lässt keine Einpflanzung direkt zu. „Umso erstaunlicher ist es, dass trotz Bodenversiegelung eine umfassende Begrünung mit Hilfe von Ranken und Hochbeeten, ein kleiner Teich sowie ein Gewächshaus geschaffen wurden“, erklärt das Jurymitglied Marc vom Hofe die Entscheidung. Der Vorgarten der Familie Lehmann besticht durch die kreative Umsetzung. Vor allem Upcycling und die Verwendung von natürlichen Materialien überzeugten die Fachjury. Aufgrund der fehlenden Vergleichbarkeit wurden beide Vorgärten mit dem 1. Platz ausgezeichnet.
Über Platz drei freute sich Ina Köpke. Ihr insektenfreundlicher Vorgarten ist besonders durch die nachhaltige Nutzung aufgefallen. „Die Verwendung des eigenen Komposts und der Samen/Ableger aus dem eigenen Garten sowie die Anwendung von natürlichen Schädlingsbekämpfungen zeichnen den Garten aus. Dieses Engagement möchten wir gerne belohnen“, so Dr. Jürgen Rembold, Vorstand und Stifter der Dr. Jürgen Rembold Stiftung, während der Übergabe des Preisgeldes. Neben Urkunden erhielten die Erstplatzierten je eine 1,20 Meter hohe Stele zum Aufstellen im Vorgarten, die von den Klimafreunden Rhein-Berg e. V. für den Wettbewerb angefertigt wurden.
Gewinnerinnen und Gewinner - Kategorie "Firmen & Vereine"
In der Kategorie „Gute Beispiele Vorgärten Vereine und Firmen“ wurde durch die Jury auf eine Platzierung verzichtet. „Ehrenamtliches Engagement kann gar nicht hoch genug eingestuft werden – deshalb ist für uns jeder ein Gewinner“, so das Urteil der gesamten Fachjury. So konnten sich die ehrenamtlichen Gärtner am Papiermuseum Alte Dombach, die Garten-AG des Gymnasiums Herkenrath sowie der SV Blau-Weiß Hand e.V. über die Prämierung ihrer Projekte freuen.
Die Garten-AG des Gymnasiums in Herkenrath pflegt seit 2013 die Beete am Schulgebäude und setzt dabei den Fokus auf ein insektenfreundliches, möglichst heimisches und langes Blühangebot.
Am Papiermuseum Alte Dombach kümmert sich das ehrenamtliche Gärtnerprojekt seit rund vier Jahren um die Grünanlage. Dabei werden die bienenfreundliche Wiese, der Gemüsegarten und die Obstbäume jedes Jahr aufs Neue auf Vordermann gebracht.
Der SV Blau-Weiß Hand wurde für den kürzlich erfolgten Umbau des vorhandenen Flachdaches ausgezeichnet. Durch die Bepflanzung entsteht weniger Hitze sowohl auf als auch im Vereinsheim und verbessert die Aufenthaltsqualität.
Vor dem gemeinsamen Abschlussfoto erhielten alle Teilnehmenden eine Pflanze als Anerkennung ihres Engagements. „Hinter jeder Einsendung steckt natürlich auch viel Arbeit, welche wir mit der heutigen Veranstaltung auch anerkennen möchten. Deshalb gibt es am heutigen Abend nur Gewinner“, verabschiedet Bürgermeister Stein die Gäste der Preisverleihung und kündigte die Fortsetzung der Erfolgsgeschichte des Wettbewerbs „BUNT STATT GRAU“ an. Auch bedankte er sich bei den anwesenden Vertretern der CDU-Fraktion, die einen solchen Wettbewerb in den vergangenen Jahren angeregt hatten.
Ein weiterer Dank gilt der GartenBaumschule Becker, dem Gartencenter Selbach und der Florhof Gärtnerei, für Ihre Bereitschaft den Wettbewerb zu unterstützen. „Der Firma Becker ist es mit ihren Pflanzen sogar gelungen, dem Ratssaal für den Moment der Preisverleihung ein regelrecht naturnahes Flair zu geben“, freuten sich die Organisatoren.
Folgende Kategorien wurden prämiert
Kategorie "Private Vorgärten"
• Neuanlage Vorgarten zu Einfamilienhaus
• Upcycling vorhandener Materialien (bspw. alte Betonplatten)
• Standortangepasste Bepflanzung, d.h.Fokus auf trockenheitsresistente Pflanzen, Regenwassernutzung und vielfältiges Blühangebot für Insekten
• Pflanzen: Lavendel, mediterrane Kräuter, Rosen, einjährigen Stauden und mehrjährigen Zwiebeln (v.a. Tulpen), Duftsteinrich, Königskerze, Federnelke, Mädchenhaargras, Eisenholzbaum, uvm.
• Vorgarten zu Mehrfamilienhaus
• Vorgartenanlage / -pflege erfolgt vor allem durch Mieter*in
• Bodenbeschaffenheit lässt kein Einpflanzen direkt zu. Durch Rankhilfen / Pergola / Töpfe / Hochbeete umfassende Begrünung geschaffen + Miniteich, Regenwassertank, Gewächshaus auf dem Stellplatz
• Pflanzen: Rotahorn, Blauregen, Weinreben, Rosen, Clematis, Lilien, Bartnelken, Nachtkerze, Bechermalve, schwarzäugige Susanne, Phlox, verschiedene Beerensträucher und Kräuter (Minze, Lavendel, etc.), Zucchini, Tomaten, Auberginen, uvm.
• Vorgarten zu Einfamilienhaus
• Aussäen nach dem „Konfetti-Prinzip“ und möglichst extensiv in der Pflege
• Insektenhotel; Vogelhaus;
• Als Symbol gegen „Stellplatz statt Vorgarten“
• Pflanzen: Sonnenhut, Lavendel, verschiedene Stauden (Auswahl nach Beratung durch Forschungsinstitut), Zwiebelblumen, Zierlauch, Buchsbaum, wilde Birne, uvm.
Kategorie "Firmen & Vereine"
• Garten-AG des Gymnasiums gestaltet seit 2013 die Beete an den Gebäudeseiten
• Fokus auf insektenfreundliches, möglichst heimisches, langes Blühangebot
• viele Hunderte Arten ausdauernder oder sich durch Selbstaussaat erhaltender Stauden mittlerweile überwiegend gut eingewachsen;
• nur mäßige Düngung durch eigenen Kompost
• Pflanzen: Wegwarte, Wasserdost, Nachtkerze, Hohe Karde, Hoher Wiesenknopf, Königskerzen, Wiesen-Salbei, Johannisbeeren, Trauben, Kiwis, uvm.
• Kürzlich erfolgter Umbau des vorhandenen Flachdachs des Vereinszentrums mit Ziel: Aufheizen mindern, durch Verdunstung mehr Kühlung; Aufenthaltsqualität verbessern;
• Anlage einer Dachterrasse mit Bepflanzung – Reduktion Schotterstreifen auf das durch die Bauvorschriften eben Mögliche (um Dachfenster und Kamine)
• Pflege mit ehrenamtlichen Helfer*innen.
• seit ca. 4 Jahren ehrenamtliches Gärtnerprojekt am Papiermuseum Alte Dombach
• Anlage einer bienenfreundlichen Wiese durch Gärtner
• eigene Anlage eines Gemüsegartens
• die Obstbäume sind alter Bestand