Die Masche der Loverboys: Charmant, skrupellos und äußerst brutal. Bei der Frage, was die am stärksten zunehmende Nationalität in der Jungprostitution (12–16 Jahre) in Deutschland ist, denken die meisten vermutlich an Länder Osteuropas, wie Rumänien, Bulgarien oder Tschechien. Weit gefehlt! Die meisten jungen Mädchen, die in Deutschland zur Prostitution gezwungen werden, stammen auch aus Deutschland, was alarmierend und schockierend zugleich ist. Der Grund hierfür liegt zumeist in der Loverboy-Thematik, wobei der Begriff „Loverboy“ sehr irreführend ist, da er die große Gefahr und die massive Brutalität verharmlost, die mit ihm verbunden ist.
Die Methode ist einfach und perfide zugleich: Die in der Regel gut aussehenden Loverboys, meist im Alter von 18 - 30 Jahren, sprechen junge Mädchen über Facebook, im Chat, vor Schulen oder in Fast-Food-Restaurants an. Gezielt suchen sie nach Mädchen, die gerade in einer schwierigen Lebensphase sind, weil sie sich z.B. nicht hübsch fühlen oder familiäre Probleme haben. Sie gehen strategisch vor und achten anfangs sogar darauf, dass die Mädchen Hausaufgaben machen und nicht schwänzen, damit die Eltern möglichst lange nichts merken. Mit großzügigen Geschenken, Schmeicheleien und einem offenen Ohr für ihre Sorgen werden die Mädchen manipuliert und verfallen dem Charme der Loverboys. Parallel dazu isoliert der Loverboy seine gutgläubigen Opfer von Freunden und Familie. Wenn sie die Mädchen an sich gebunden haben, erzählen sie ihnen vielfach von ihren Schulden und bitten sie, ihnen durch Sex gegen Geld mit anderen Männern zu helfen. Oft werden von den Sexualkontakten und Vergewaltigungen Videos gedreht, um die Mädchen später unter Druck zu setzen. Es folgen Erpressungen, psychische und körperliche Gewalt und teilweise der Einsatz von Drogen.
Die BONO-Direkthilfe e.V. setzt sich für die Opfer der Loverboys ein.