Wo sonst können zwei Epochen so aufeinandertreffen, wie in der Musik? Barock und Moderne haben jeweils ihre eigenen Klänge, ihre eigenen Stilmittel und ihren eigenen Charakter – was sie gemein haben ist der Ausdruck durch Musik und eine begeisterungsfähige Zuhörerschaft. Beim Galeriekonzert in der Villa Zanders am Freitag, den 22. November ab 20 Uhr haben Zuhörerinnen und Zuhörer die Chance, Werke von Johann Sebastian Bach und Arvo Pärt in einem Konzert zu erleben.
Das Programm "Bach meets Pärt" steht auf zwei großen Säulen, die alt und neu miteinander verbinden. Johann Sebastian Bach gehört zu den größten Komponisten der Musikgeschichte und Arvo Pärt gilt als der meistgespielte lebende Komponist.
Mit Bach begegnen wir einem herausragenden Komponisten der Barockzeit. Seine Musik ist einerseits höchst komplex und faszinierend konstruiert, andererseits aber dennoch melodiös, eingängig, oft heiter und mitunter mit galanten Anklängen.
Der estnische Komponist Arvo Pärt auf der anderen Seite ist einer der populärsten Komponisten der Gegenwart. Seinem Kompositionsprinzip, das er Tintinnabuli (lat. Glöckchen) nennt, merkt man die Auseinandersetzung mit dem Gregorianischen Choral, mit der Schule von Notre Dame und der frühen Vokalpolyphonie an. Er strebt hier nicht nach einer progressiv anwachsenden Komplexität, sondern nach äußerster Reduktion des Klangmaterials und Beschränkung auf das Wesentliche. Seine Werke "Spiegel im Spiegel" und "Fratres" folgen diesem Kompositionsprinzip.
Dieses Spannungsfeld zwischen Barock und Moderne interessiert das Duo „focus baroque“, bestehend aus Holger Faust-Peters und Irén Lill, seit einiger Zeit. Nebenbei auch deshalb, weil sie selbst, ebenso wie die Komponisten, deutscher und estnischer Herkunft sind. So haben sie sich dazu entschieden, ein Konzertprogramm mit Bach und Pärt, mit der Besetzung Gambe/Cembalo und Cello/Flügel, mit den Epochen Barock und zeitgenössische Musik, mit den Nationalitäten Deutschland und Estland zu erarbeiten. Auf dem Programm stehen 2 der 3 Gambensonaten von J.S. Bach, die im Wechsel mit "Spiegel im Spiegel" und "Fratres" in den Versionen für Cello und Klavier gespielt werden.
„An diesem besonderen Abend werden unsere beiden Musikschullehrkräfte Irén Lill und Holger Faust-Peters das Publikum mit musikalischen Gegensätzen und Gemeinsamkeiten begeistern. Auch Menschen, die noch wenige Berührungspunkte zu Bach oder Pärt hatten, werden die besonderen Charakteristika der zwei Epochen und Herkünfte erkennen und verstehen können“, freut sich Agnes Pohl-Gratkowski, Leiterin der Städtischen Max-Bruch-Musikschule, vor dem Konzert.
Nach den Galeriekonzerten lädt das Haus der Musik zu einem kostenlosem Umtrunk ein.
Karten zu 12,50 Euro mit den üblichen Ermäßigungen gibt es an der Theaterkasse Bergischer Löwe, Reservierungen sind telefonisch unter der 02202 142604 möglich.
www.musikschule-gl.de
focus baroque:
Holger Faust-Peters, Viola da gamba und Violoncello;
Irén Lill, Cembalo und Klavier.