Im neuen Stadthaus der Stadtverwaltung werden rund 300 Kolleginnen und Kollegen Platz finden – doch auch für Bürgerinnen und Bürger wird sich am neuen Standort an der Bensberger Straße (ehemaliges AOK-Gebäude) einiges ändern. Ein Projektzwischenbericht gibt erste Einblicke in den aktuellen Stand und die Planungen.
Das Projekt „Neues Stadthaus“ verfolgt zwei zentrale Ziele: „Neben der Schaffung einer modernen und digital gestützten Arbeitswelt steht auch die Optimierung des Bürgerservices im Mittelpunkt. Durch das aktivitätsbasierte Nutzungskonzept, das flexible und effiziente Arbeitsmethoden ermöglicht, soll die Verwaltung nicht nur intern besser zusammenarbeiten, sondern auch eine höhere Servicequalität für Bürgerinnen und Bürger erreichen“, erklärt David Sprenger, Fachbereichsleiter des Personalamts.
„Das Projekt liegt weiterhin im Zeitplan. Ein wesentlicher Meilenstein wurde mit der Genehmigung des Bauantrags bereits erreicht. Mit Übergabe des Gebäudes an die Stadt ist im Dezember 2025 zu rechnen. Danach wird die Umzugslogistik durchgeführt, sodass wir im 1. Halbjahr 2026 einziehen können“, sagt Melissa Kemmerling aus der Projektsteuerung zum Neuen Stadthaus. „Der Generalunternehmer hat bereits den Bauzaun aufgestellt – ein erstes, sichtbares Zeichen, dass die Planung nun in die Realität umgesetzt wird“, so Kemmerling weiter zum aktuellen Stand.
In der nun anstehenden Ausführungsplanung werden viele Planungen bis ins letzte Detail präzisiert, z.B. zu technischen Anforderungen, Statik oder Brandschutz. Neben der detaillierten Planung und den technischen Aspekten ist es auch wichtig, das Gebäude nachhaltig und energieeffizient zu gestalten. Vorgesehen ist eine Fassadenbegrünung und Photovoltaikanlagen. In den Außenanlagen sind unter anderem E-Ladesäulen für Dienstwagen sowie Parkmöglichkeiten für PKWs und Fahrräder vorgesehen. Eine Versiegelung von Flächen sowie die Fällung von Bäumen konnten vermieden werden.
Wesentlicher Bestandteil des neuen Stadthauses werden die „Neuen Arbeitswelten“: „Das Konzept des ‚Aktivitätsbasierten Arbeitens‘ bietet Vielfalt und Wahlfreiheit zwischen unterschiedlichen Arbeitsbereichen, abhängig von der Aufgabe und den persönlichen Vorlieben der Mitarbeitenden“, erklärt Fachbereichsleiter David Sprenger. Von kleinen Einzelbüros zum Telefonieren und Ruhigarbeitszonen über Besprechungsräume bis hin zu offeneren Bereichen, in denen sich bei der Arbeit mit den Kolleginnen und Kollegen ausgetauscht werden kann, sind diverse Arbeitsbereiche vorhanden. Gleichzeitig wird durch das Prinzip des Desksharings eine optimale Flächenwirtschaftlichkeit mit einer höheren Nutzungsqualität der Flächen erreicht.
Mit einer zukunftsorientierten Arbeitswelt und offenen Raumstrukturen geht eine klare Trennung von internen Büroflächen (Backoffice) und Publikumsverkehr (Frontoffice) einher, um Datenschutz und Informationssicherheit zu gewährleisten. Das Frontoffice ist dabei ausschließlich für den Publikumsverkehr vorgesehen und wird durch eine Empfangstheke als erste Anlaufstelle und Informationsquelle für die Bürgerinnen und Bürger gesteuert. So wird es für Besuchende einfacher, die richtige Ansprechperson zu finden.
Auch die digitale Transformation und die damit verbundene Einführung des Dokumentenmanagementsystems (DMS) ist ein zentraler Baustein im Neuen Stadthaus. „Ziel ist es, allen Bereichen, die in das Neue Stadthaus umziehen, bis spätestens 2026 die Möglichkeit zu geben, vollständig digital und papierarm zu arbeiten. Das DMS bildet dabei die Grundlage für das Desk-Sharing-Konzept und ermöglicht den Mitarbeitenden ortsunabhängigen Zugriff auf Akten und Dokumente“, erklärt Thore Eggert, Beigeordneter für Digitalisierung. Darüber hinaus ist die Einführung der „digitalen Sprechstunde“ geplant: Dieses Konzept zielt darauf ab, den Service so flexibel und bürgerfreundlich zu gestalten, dass auch Beratungen von zuhause aus möglich sind. Hierzu wird eine geeignete Software beschafft und vor dem Einzug ins neue Stadthaus erprobt, um einen nahtlosen und effizienten Prozess zu gewährleisten. Die Digitale Sprechstunde soll den bisherigen Vor-Ort-Service adäquat darstellen, ergänzen und gleichzeitig den Bürgerservice insgesamt optimieren.
Die zukünftigen Nutzerbereiche des Neuen Stadthauses umfassen im Wesentlichen die Fachbereiche Sicherheit und Ordnung, Jugend und Soziales sowie die Abteilungen der Wohngeldstelle, IT und Zentraler Service sowie Personalrat, Gleichstellungsstelle und Schwerbehindertenvertretung.
Mehr Informationen können in der entsprechenden Ausschussvorlage (Mitteilungsvorlage „Zweiter Projektzwischenbericht Neues Stadthaus“) des Hauptausschusses von Dienstag, dem 3. Dezember 2024 unter https://mandatsinfo.bergischgladbach.de/bi/si0057.asp?__ksinr=2403 nachgelesen werden.