Fossiliensammlung der Stadt Bergisch Gladbach
Sammlungsschublade
Die Arbeiten an der Fossiliensammlung haben große Fortschritte gemacht. Das sieht man zwar noch nicht an der noch immer unveränderten Ausstellung im Bürgerhaus Bergischer Löwe, aber die umfangreichen Bestände der Sammlung sind komplett umgezogen. Die an verschiedenen Orten aufbewahrten Sammlungsteile sind nun in einem Raum an einer Schule zusammengeführt worden und befinden sich dort in den Sammlungsschränken, die die Stadt von der Universität Marburg dafür geschenkt bekommen hat. Dieser Sammlungsraum ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich und dient lediglich der Aufbewahrung der großen Sammlungsbestände. Die Inventarisierung ist zum größten Teil abgeschlossen und hat mehr Zeit in Anspruch genommen als ursprünglich geplant war.
Aber es hat sich gelohnt: Nun sind die zum Teil hochkarätigen, wertvollen und seltenen Fossilien, erstmals fachgerecht gelagert, gesäubert, fotografiert, und katalogisiert.
Die Fossiliensammlung besteht aus mehreren Teilen, die von der Stadt vor Jahrzehnten angekauft wurden oder als Schenkungen in den Besitz der Stadt übergegangen sind.
Ein Teil geht auf Theodor und Max Zimmermann – Vater und Sohn – zurück, denen als Steinbruchbesitzern und Kalkproduzenten natürlich viele schöne und bedeutende Fossilfunde in die Hände fielen. Leider lässt es sich derzeit nicht mehr sicher feststellen, welche Funde aus Ihrer Sammlung stammen. Hinzu kamen viele Fossilien und eine Sammlung heutiger Muscheln und Schnecken von Wilhelm Jansen, einem ehemaligen Oberstudiendirektor einer Kölner Schule, der nach seiner Pensionierung nach Bergisch Gladbach zog, wohl der Fossilien wegen. Ende der 1970er Jahre vermachte daraufhin der Porzer Erfinder und Unternehmer Dr. Karl Daniel seine Mineralien- und Fossiliensammlung der Stadt. Sie stellt einen guten Querschnitt durch die gesamte Erdgeschichte dar und besteht aus vielen Hundert Einzelstücken. Viele der erstklassigen Stücke sind in der Öffentlichkeit noch nie gezeigt worden. Einzelstücke und kleinere Spezialsammlungen von Privatsammlern kamen natürlich im Laufe von vielen Jahren auch immer wieder hinzu. Die ältesten Stücke sind sicher vor über 100 Jahren gefunden und etikettiert worden und belegen Funde aus längst nicht mehr zugänglichen Steinbrüchen und Aufschlüssen.
Seit dem Beginn der Inventarisierungsarbeiten an der Fossiliensammlung sind erfreulicherweise weitere Stücke hinzugekommen, die das Spektrum der Sammlung nochmals erweiterten und vervollständigten. So wurde im März dieses Jahres die komplette Fossiliensammlung des Nicolaus-Cusanus Gymnasiums an die städtische Sammlung übergeben. Die aus mehreren Hundert Exemplaren bestehende Sammlung ist etwa 90 bis 100 Jahre alt und beinhaltet einige aufsehenerregende Stücke, die in der geplanten Ausstellung gezeigt werden sollen. Neben einigen seltenen Fossilien aus dem Devon der Bergisch Gladbach-Paffrather Mulde, gehört nun auch eine umfangreiche Sammlung aus dem Jura und dem Tertiär Deutschlands zum Inventar. Ein außergewöhnlicher Fund ist ein riesiger baltischer Rohbernstein.
Aus dem Institut für Geologie und Mineralogie der Universität zu Köln, haben wir etwa 20 Kisten Fossilmaterial bekommen, die derzeit gesichtet und aussortiert werden. Auch darunter befinden sich zahlreiche Funde aus unserer Region, die in der bisherigen Ausstellung immer gefehlt haben und nun endlich gezeigt werden könnten.
Zusätzlich wurden aus verschiedenen Privatsammlungen Ausstellungsobjekte gespendet, die in der geplanten erdgeschichtlichen Ausstellung gezeigt werden sollen.
Das bedeutet, dass allein in den letzten Monaten etwa 1000 Sammlungspositionen hinzugekommen sind.
Ammonit aus dem Unter-Jura Süddeutschlands mit 56 cm Durchmesser (ca. 190 Mio. Jahre alt) und eine filigrane Seelilie aus dem Hunsrückschiefer (ca. 400 Mio. Jahre alt)
Jetzt geht es darum diese fossilen Schätze einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen. Wir wollen diese Sammlung sowohl dem interessierten Laien, den Sammlern, den Schulen, den Wissenschaftlern als auch den Besuchern unserer Stadt in angemessener Weise präsentieren.